Sebastien Buemi hat sich in Punta del Este, Uruguay, seinen 1. Sieg in der Formel E gesichert. Der Franzose setzte sich in einem ereignisreichen Rennen vor Nelson Piquet Jr. und Lucas di Grassi durch. Für die beiden deutschen Fahrer Nick Heidfeld und Daniel Abt lief es nicht nach Plan.
Nach 2. Stationen in Asien hat die neue Elektrorennserie Formel E am vergangenen Samstag ihr Debüt auf südamerikanischem Boden gegeben. Im 3. Rennen der Saison vor der malerischen Strandkulisse im Badeort Punta del Este, Uruguay, überquerte Sebastien Buemi (eDams Renault) nach 31 Umläufen als erster Pilot den Zielstrich. Der Franzose ist damit der 3. Sieger im 3. Rennen der Formel E.
Vergne fällt im Kampf um den Sieg aus
Für seinen Triumph musste der ehemalige Formel 1-Fahrer, der von der 4. Startposition ins Rennen ging, hart kämpfen. In den letzten Runden wurde Buemi von seinem alten Stallgefährten bei Toro Rosso, Jean Eric Vergne, verfolgt, bedrängt und attackiert. Buemi konnte die Angriffe abwehren, einmal auch, indem er die Auslaufzone in einer der Schikanen nutzte.
Erst eineinhalb Runden vor Schluss hatte der Franzose etwas Zeit zum Durchatmen. Vergne, der nach seinem Aus in der Formel 1 für das Andretti-Team startete, rollte wegen einer gebrochenen Vorderradaufhängung aus. Dadurch erbte Nelson Piquet Jr. (China Racing) den 2. Platz. Lucas di Grassi komplettierte für das Abt-Team das Podium.
Bis dato war Vergne die große Überraschung. Gleich in seinem ersten Qualifying bügelte der 24-Jährige die Konkurrenz, sicherte sich vor Nelson Piquet Jr. die Pole Position und holte seine ersten 3 Punkte für die Gesamtwertung. Der Brasilianer erwischte aber den besseren Start und setzte sich vor Vergne, Buemi und Nicolas Prost in Führung.
Staubige Piste macht es Fahrern schwer
Es entwickelte sich ein unterhaltsames Rennen, was einerseits an der schnellen Streckenführung, andererseits an den rutschigen Verhältnissen lag. Der Wind hatte Sand auf die Piste getragen, was es den Fahrern erschwerte, ihre 888 Kilogramm schweren Boliden auf der Bahn zu halten.
Nicht jedem gelang das. Sam Bird beispielsweise rumpelte mit seinem Elektrorenner über den Kerb der 1. Schikane und flog in die Bande – die 1. von insgesamt 3. Safety-Car-Phasen.
Piquet Jr. konnte seine Führung bis nach der 2. Safety-Car-Phase behaupten, die durch den defekten Wagen von Antonio Felix da Costa ausgelöst wurde. Danach schnappte sich Vergne den Spitzenplatz. Nach dem obligatorischen Autowechsel sah sich Nick Heidfeld, neben Vergne und Salvador Duran mit dem Fan Boost (30-Extra-kW) ausgestattet, in Führung. Lange durfte sich der Routinier jedoch nicht freuen. Die Rennleitung verdonnerte ihn kurz darauf zu einer Durchfahrtsstrafe. Am Ende holte Heidfeld auf Platz 10 noch 1 Punkt.
Di Grassi führt die Formel E weiter an
Wenige Umläufe vor Schluss musste der BMW i8 als Safetycar ein letztes Mal das Feld anführen. Stephane Sarrazin hatte seinen Formel E-Renner in die Leitplanken geworfen, nachdem an seinem Fahrzeug die Vorderradaufhängung auf einem Randstein gebrochen war.
Um 1,5 Sekunden am Podium vorbei schrammte Jarno Trulli. Der 4. Platz ist das beste Ergebnis des Italieners bislang in der Formel E. Auf Rang 5 kam Jaime Alguersuari ins Ziel, gefolgt von Bruno Senna (6.), Nicolas Prost (7.), Jerome d’Ambrosio (8.) und Oriol Servia (9.).
Durch seinen Sieg nahm Sebastien Buemi den 2. Rang in der Gesamtwertung (40 Punkte) hinter di Grassi (58) ein. Der Abt-Pilot stand bislang in jedem Lauf auf dem Podest. Ganz anders ergeht es seinem Teamkollegen. Daniel Abt wurden wegen technischer Probleme nur 15. Immerhin: Der Kemptener sicherte sich für die schnellste Rennrunde 2 Punkte in der Meisterschaftswertung.
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