Der brasilianische Minister für Bergbau und Energie, Fernando Coelho Filho, gab am Freitag (27.) bekannt, dass die Versteigerung der Öl- und Gasrechte in den Pré-Sal-Gebieten in Kürze beginnen wird. Die für Freitag angesetzten Multi-Millionen-Dollar-Auktionen waren am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) im Auftrag eines Bundesrichters des brasilianischen Bundesstaates Amazonas nach einer Aktion der linken Arbeiterpartei ausgesetzt worden. Die brasilianische Regierung hat am Freitag gegen die Maßnahme Berufung eingelegt.
Große Ölkonzerne konkurrieren um Blöcke in den Pré-Sal-Gebieten in tiefen Gewässern, wo Rohöl unter einer dicken Salzschicht unterhalb des Meeresbodens eingeschlossen ist. Die linke Arbeiterpartei wendet sich gegen die Privatisierung der Erdölförderung und hat zumindest eine vorläufige Verzögerung erreicht. Vor Brasiliens südlicher Atlantikküste erstrecken sich in einer Tiefe von sechs Kilometern mehrere Ölfelder unter einer dicken Salzschicht. In Brasilien werden diese Vorkommen als „Pré-Sal“ bezeichnet – „vor dem Salz“, bis zu 100 Milliarden Barrel Öl werden dort vermutet.