Brasília. Die Bewegung „Sur Libre“ (Freier Süden) will eine Volksbefragung über die Abspaltung der drei südlichen Bundesstaaten Brasiliens vom Rest des Landes durchführen. Dies kündigte Celso Deucher, einer der Sprecher der Bewegung an. Demnach soll am 7. Oktober während der Gemeindewahlen in Rio Grande do Sul ein Referendum über die Möglichkeit abgehalten werden, sich 2018 vom Rest Brasiliens unabhängig zu machen.
Grund für den Abspaltungsgedanken sei der Verlust an Ressourcen und die für den Süden als negativ empfundene Steuerverteilung. Vor allem letztere würde die Region auf ein Niveau der „Nicht-Existenz“ verweisen, so Deucher. Des weiteren wirft er der De-facto-Regierung unter Michel Temer vor, dem Süden keine Perspektive der Hoffnung zu ermöglichen. Für das kommende Jahr ist die Vorlage von Gesetzesentwürfen vorgesehen, die eine offizielle, rechtlich bindende Volksabstimmung zulassen sollen.
Die Einwohnerzahl der drei südlichen Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Paraná beträgt insgesamt 29 Millionen und das gemeinsame Territorium umfasst die Fläche Frankreichs. Diese Bundesstaaten weisen das höchste Pro-Kopf-Einkommen des Landes auf.
Von Vanessa Brinktrine
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