Letzte Woche hatten wir die einmalige Gelegenheit, bei der Schur von Alpacas auf der Farm von Karin zuzuschauen. Die Farm „Tres Palmeras“ liegt bei KM 158 auf der Ruta 11.
Karins Alpacas können sich auf sehr viel Land frei bewegen. Es gibt mehrere Tajamare (Teiche), die den Tieren als Trinkquelle und Bademöglichkeit dienen. Sie haben die Möglichkeit Sonne zu tanken, aber auch im Schatten zu chillen. Es sind wundervolle Tiere, mit unglaublich schönen Augen und einem sanften Wesen.
Bei der Schur gehen die Arbeiter routiniert vor, aber auch sehr ruhig und vorsichtig, um die Tiere nicht unnötig zusätzlich zu stressen oder gar zu verletzen. Die zu scherenden Tiere werden in einem Stall separiert und dann farblich „sortiert“ nach und nach geschoren.
Als erstes wurden die 1jährigen geschoren, weil das die wertvollste Wolle ist – noch ganz fein, leicht wie eine Daune. Diese wird nur für ganz hochwertige Stücke verwendet.
Für die Schur selbst, werden die Tiere in einer eigens dafür angefertigten Konstruktion fixiert. Dies dient ihrer eigenen Sicherheit und die der Arbeiter. Außerdem können die Alpacas stressfrei für alle gewendet werden.
Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick bzw. auf den Bildern nicht so rüber kommt, es herrschte eine friedliche Atmosphäre, die Tiere zeigten keine Angst und spuckten auch nicht. Ein Arbeiter macht die ganze Zeit nichts anderes, als den Kopf der Tiere zu halten und zu streicheln, was offenbar zusätzlich beruhigend wirkte.
Nach der Schur, wurden die Protagonisten wieder in die Freiheit entlassen. Einige besahen sich das Schauspiel dann von der anderen Seite, …
… andere gingen baden …
… oder ans kalte Büffet 🙂
Nach der Schur sehen die Alpacas etwas „gerupft“ aus. Aber lieber wird ein bisschen mehr Wolle stehen lassen, als dass das Tier verletzt wird. Auch die Tatsache, dass Kopf und Schweif nicht geschoren werden, hat einen einfachen Grund. Zum Beispiel wird durch das Stehenlassen der Schweif-Wolle der Genital- bzw. Analbereich geschützt, damit sich dort keine Mitbewohner einnisten können.
Alpacas können übrigens nicht mit anderen Tieren, wie Schafen oder Ziegen zusammen gehalten werden. Dies deshalb, weil Alpacas nicht, wie andere Tiere, überall ihre Geschäfte verrichten. Alle nutzen die gleichen Toilettenbereiche, in deren Nähe dann nicht gefressen wird. Sie trennen also ganz klar Nahrungsaufnahme und Output 🙂 Schafe zum Beispiel sind da nicht so clever… Aber nicht nur deshalb sind Karins Tiere alle pumperlgesund, sondern auch, weil sie artgerecht gehalten und gefüttert werden und fortlaufend tierärztlich kontrolliert bzw. versorgt werden.
Für die Arbeiter gab es ein Asado, das auf dem freien Feld aufgebaut wurde. Typisch, klassich, ursprünglich 🙂
Die Alpacawolle zeichnet sich übrigens durch ihre hohle Faser aus. Sie ist sehr leicht, dabei aber wärmend und ausgleichend. Ganz anders als Schafswolle ist sie auch nicht fettig.
Wer Interesse an den tollen Produkten hat, die aus der Wolle gefertigt werden, ruft am besten die Nummer 43728313 an. Eine Webseite sowie eine Facebook-Fanseite sind in Planung bzw. Vorbereitung und werden von uns natürlich vorgestellt, sobald alles fertig ist 🙂
Wir danken für die einmalige Gelegenheit, diese wundervollen Tiere ganz aus der Nähe ansehen und erleben zu dürfen! Und wir danken dafür, dass wir die Schur live erleben durften, weshalb wir die Endprodukte mit dem Label „artgerecht und tierleidfrei“ empfehlen können 🙂
Sehr interessant, toll geschrieben und schöne Fotos!