Einige Untersuchungen und bange Tage später, wissen wir inzwischen, warum Katerchen Puschel so stark abgenommen hat und Zeichen von Übelkeit zeigt.
Die Ultraschalluntersuchung zeigte recht schnell, dass er nicht Probleme mit dem Magen, sondern mit den Nieren hat. Also mussten wir so schnell wie möglich zu einer Urinprobe kommen.
Wer schonmal versucht hat, einer Katze beim Pinkeln einen Urinbecher unterzuschieben, weiß, dass so eine Urinprobe gar nicht so einfach zu bekommen ist. Im Falle von Puschel haben wir zumindest insofern Glück, dass er immer zu Hause bzw. drinnen auf’s Klo geht!
Ein erster Schnelltest beim Tierarzt ergab extreme Werte von Kreatinin, Protein und Leukozyten. Also musste zusätzlich eine Probe ins Labor geschickt werden, um eine Kultur und ein Antibiogramm zu erstellen. Und es folgten Tage voller Unsicherheit und hoffen, dass seine Nieren nicht dauerhaft geschädigt sind.
Heute bekamen wir die Ergebnisse: Puschel hat eine heftige bakterielle Infektion der Harnwege bzw. den Nieren. Er bekommt nun eine Antibiotika-Therapie, die Harnwege sollen gut gespült werden und er muss wieder fressen und dringend zunehmen!
Nach Abschluss der Antibiotika-Therapie wird nochmals eine Urinprobe im Labor untersucht.
Wir sind erleichtert, dass wir jetzt eine Diagnose und eine Therapie haben und nun muss der Herr nur noch seinen Appetit wiederfinden…
Warum war eine Ultraschall Untersuchung? Das hätte man ja mit der Urinprobe feststellen können. Was hat die Ultra gekostet? Interessiert mich schon. Zumal wieder nur AB gepumpt wird. Es ging doch ums Kotzen…diese Diagnose bekommen Katzen die nur Trockenfutter fressen. Also müsste man da nach haken. Könnte ja sein das Trockenfutter nicht dafür verantwortlich ist. Wäre schon wichtig.
Die Ultraschalluntersuchung dient der Diagnostik unklarer Symptome bzw, um krankhafte Veränderungen innerer Organe erkennen zu können.
Puschel hat sich weder übergeben, noch hatte er Durchfall, Fieber oder andere ausgeprägte Symptome gezeigt. Auch sein Verhalten auf der Toilette, die Urinmenge und Häufigkeit waren nicht auffällig. Lediglich Fressunlust, Gewichtsverlust und hin und wieder Zeichen von Übelkeit (schmatzen) fielen auf. Bei Verdacht auf Gastritis, Pankreatitis oder vielen anderen Krankheiten, ist die Gabe von Antibiotika nicht angezeigt oder sogar kontraproduktiv.
Bei der Ultraschalluntersuchung zeigte sich eine Veränderung der linken Niere, weshalb dann in diese Richtung weiter untersucht werden konnte. Hätten vorher Symptome auf eine Niereninfektion hingedeutet, hätte man gleich in die Richtung untersucht.
Durch Erstellen des Antibiogramm weiß man dann, welches AB eingesetzt werden kann und auf welches Resistenzen bestehen.
Eine bakterielle Infektion wird im Übrigen nicht durch Trockenfutter ausgelöst. Eine klassische CNI meistens ja, die ist durch AB aber nicht behandelbar.
Naheliegend bei Puschel ist ein durch diverse Stressfaktoren angeschlagenes Immunsystem und eine genetische Disposition für Harnwegserkrankungen. Diese hatte er bereits im Kittenalter und veranlasste uns, die Fütterung bereits von Anfang an entsprechend auszurichten.
Kosten für die Ultraschalluntersuchung inkl. Anfahrt der Ärztin aus Montevideo: 900 UYU, direkt abgerechnet mit der Ärztin.
Bei Minnie (Hausbesuch eines anderen Arztes, auch aus Montevideo, Stand Juli 2015), Diagnose Gastritis: 1100 UYU.
In beiden Fällen wurde ein ausführlicher Bericht erstellt und Bilder ausgehändigt.
Vor allem zeigt eine Urinprobe nur bestimmte Laborparameter an, die keinen Rückschluss darüber zulassen ob z.B ein Lebershunt vorliegt. Zu einer umfassenden Diagnostik gehört ein Ultraschall, da man die Katze nicht blind oder auf gut Glück behandeln möchte, sondern gezielt. Zudem ist es falsch das nur mit Trockenfutter gefütterte Katzen ein Nierentzündung bekommen. Hier man man differenzieren zwischen Nierenentzündung und Nierensteine, Nierenversagen. Das sind zwei unterschiedliche Erkrankungen.
Gute Besserung an Puschel 🙂
Das mit dem Übergeben hatte ich von Doris, als wir uns vor der Praxis trafen, vielleicht mit Übelkeit verwechselt? Habe noch gesagt, Kotzbrocken.
Bei zunehmender Schädigung der Nieren kann die Katze niedergeschlagen sein und keinen Appetit mehr haben. Durch die vermehrten Schadstoffe im Blut, entstehen an den Schleimhäuten des Magen- und Darmtraktes Entzündungen die häufig zu Erbrechen führen. Blut- und Urinuntersuchungen werden dann durchgeführt, um die genaue Diagnose zu stellen. In einigen Fällen kann es erforderlich werden, das eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung gemacht wird.Ernährungsmäßig gibt es da Spezialdiät.
Mag die Ärzte dort nicht, weil bei jedem Mist die Untersuchungswelle eingeleitet wird und gleich AB prophylaktisch verabreicht wird. Richtig ist, das nach den oben genannten Symptomen man auf eine Gastritis getippt hat. Wäre sicherheitshalber auch auf eine Blut-und Urinuntersuchung eingegangen.
Wir waren da, weil wir ein Halsband suchten und ein Hundepool. Das gesamte Angebot ist verschwunden. Waren ewig nicht da. Nicht mal sichere Katzenhalsbänder gab es. War auch echt leer. Wichtig ist natürlich das es Puschel besser geht. Trotzdem..Nieren und Trockenfutter ist ein Hohn. Denn Nieren bedeutet trinken, trinken, trinken. Also würde ich weiter barfen (sogar Wasser drüber schütten)oder Nassfutter geben. Habe erlebt wie drei Katzen bei Bekannten an Nierenversagen gestorben sind. Alle unter 7 Jahre. Grund…mieses Trockenfutter. Dann auch noch an drei Variationen gestorben.
Kein Misverständnis…gebe meinen Tieren Trockenfutter. Sicherheitshalber, da bei Fremdpflege oder Urlaub, man darauf ausweichen kann. Aber das Hauptgericht ist Fleisch!
Also ich sprach nur von Zeichen von Übelkeit, nicht von übergeben, denn das hat er nicht.
Die Symptome einer klassischen CNI (und auch deren Diagnose) sind uns bekannt und gerade deshalb versuchen wir solche Erkrankungen zu vermeiden. Leider hängen sie i. d. R. (nicht nur) mit Fütterungsfehlern zusammen. Und da gibt es für einen obligaten Carnivoren mit minder angeborenem Durstgefühl nun mal kein "gutes" Trockenfutter… Als Alternative gibt es bei uns Nassfutter.
Auch "falsches", also auf Dauer unausgewogenes BARF birgt übrigens die Gefahr von Krankheiten. Gerade ein unausgewogenes Calcium-/Phosphor-Verhältnis kann auf Dauer mehr schaden, als nutzen, egal wie viel Wasser man zusetzt.
Wir liegen mit diesen Ärzten noch am ehesten auf einer Wellenlänge, weil eben gerade NICHT sofort und ohne Diagnose oder Untersuchungen AB gegeben wird. Puschel bekam es erst, als die Diagnose stand. Und die Diagnose heißt bisher: bakterielle Infektion und ein entsprechend isoliertes Bakterium, das dafür verantwortlich ist.
Ob, aufgrund der Schwere und der Tücke solcher Infektionen, u. U. etwas chronisches zurückbleibt, bleibt zunächst abzuwarten und zu kontrollieren.
Mit einer erkälteten Katze vor über einem Jahr gab es bei diesen Ärzten ebenfalls kein AB. Aber eine gründliche Untersuchung (Abtasten, Abhören, Riechen, Ansehen usw.). Und genau das bevorzugen wir. Unsinnige AB-Gaben ohne zu wissen, was tatsächlich vorliegt, kennen wir aber von einer ganzen Reihe anderer Veterinäre, nicht nur in Uruguay.
Mit dem Angebot im Laden können wir gut leben, denn wir gehen dort selten einkaufen, sondern einfach nur zum Arzt. Halsbänder tragen unsere Katzen ohnehin nicht…
Seit wann gibt es katzensichere Halsbänder? Katzen sollten gar keine Halsbänder tragen,es sei denn man will das sie sich stranguliert.
Katzen die gebarft werden oder NaFu bekommen, müssen nicht viel trinken. Denn Katzen nehmen die benötigte Flüssigkeit über die Nahrung auf.
Bevor man Medikamente verabreicht sollte man immer alles Untersuchen. Den bildgebende Verfahren sichern die Diagnostik. Das ist normal.
Auf Trockenfutter kann man gar nicht ausweichen. Es gibt auch kein gutes Trockenfutter. So einfach ist das.
P.s Schön das es Puschel immer besser geht.
Danny