Bolivien ist mit 20.200 Hektar Anbaufläche der drittgrößte Koka-Produzent nach Kolumbien und Peru. Für den legalen Sektor wurden 2014 laut UN 19.797 Tonnen Blätter auf 14.705 Hektar produziert – rund 40 Prozent der Blätter wandern in den illegalen Markt (Kokainproduktion). Koka hat eine lange Tradition in den Andenländern, Schätzungsweise drei Millionen Bolivianer (Bevölkerung: 10,67 Millionen) konsumieren heute Kokablätter oder Kokablätter-Derivate wie Tee oder Medizinalprodukte. Präsident Evo Morales, der selbst Kokabauer war und heute noch den sechs großen Produzentenvereinigungen des Chapare vorsteht, will Exportmärkte für Koka-Tee und andere Produkte wie Zahnpasta oder Kaugummi erschließen. Am Freitag (13.) gab das Staatsoberhaupt bekannt, dass in Kürze der Export nach Venezuela und Ecuador beginnt.
„Im November vergangenen Jahres haben wir bereits eine Vereinbarung unterzeichnet, um Koka-Tee und andere Koka-Derivate nach Ecuador zu exportieren. Wir werden auch nach Venezuela liefern, stehen in Verhandlungen mit Paraguay und planen nach Europa zu exportieren“, so Morales während einer Pressekonferenz in La Paz.