Die Anfangsinvestitionen für die rund 14 Kilometer lange künstliche Passage in den Anden belaufen sich auf 1,4 Milliarden US-Dollar (Fotos:
Die südamerikanischen Länder Chile und Argentinien teilen sich eine der längsten binationalen Grenzen der Welt – mit einem gewaltigen physischen Hindernis wie den Anden. In einer globalisierten Welt wird es ohne eine starke regionale Vereinigung oder Mitgliedschaft in einem geopolitischen Block immer schwieriger, wirtschaftlich zu überleben. Mit Plänen für den binationalen Straßentunnel „Túnel de Agua Negra“ haben die Regierungen beider Staaten bereits vor über einem Jahr den Beginn „eines der größten Projekte der binationalen Integration in Südamerika“ gestartet. Am Montag (17.) gaben Buenos Aires und Santiago bekannt, dass das internationale Bieterverfahren für das Mega-Projekt eröffnet wurde.
Der neue Verkehrsweg verbindet die argentinische Provinz San Juan mit der chilenischen Region Coquimbo. Das erdbebensichere Projekt umfasst zwei Tunnel (einer pro Fahrtrichtung), die jeweils eine Länge von etwa 13,9 Kilometern aufweisen. 72% des Bauwerks liegen auf argentinischem Territorium, 28% auf dem Gebiet von Chile. Die Zufahrt auf argentinischer Seite liegt 4.085 Meter über dem Meeresspiegel, in Chile auf 3.620 Meter (durchschnittliche Steigung von 3,37%). Die Fahrbahnen sind 7,50 Meter breit, mit entsprechenden Seitenstreifen für den Fußgängerverkehr und Serviceleistungen. Die Anfangsinvestitionen liegen bei geschätzten 1,4 Milliarden US-Dollar. Da der Tunnel auf einem niedrigeren Höhenniveau als der aktuelle Grenzübergang in der Region liegt, wird er von starken Regenfällen in der Winterzeit unbeeinflusst bleiben und nicht von temporären Schließungen betroffen sein.
Seinen politischen Impuls hatte das Projekt am 28. August 2009, aufbauend auf dem Gipfel der UNASUR in San Carlos de Bariloche, bekommen. Unterzeichner der Absichtserklärung waren die Staatsoberhäupter von Argentinien, Cristina Fernández, Michelle Bachelet (Chile) und Luiz Inácio Lula da Silva (Brasilien).
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