Man sagt, Hunger ist schlimmer, als Heimweh. Wir sehen also zu, dass zumindest Hunger erst gar nicht aufkommt 🙂
Das Nationalgericht „Chivito“ haben wir euch ja schon einmal kurz vorgestellt. Das ist aber nicht, womit man sich hier wirklich langfristig ernähren kann. Unsere „kulinarischen Ausflüge“ führen uns daher immer wieder in diverse Supermärkte, Bäckereien, Gemüseläden usw. Man stößt dort allerdings hin und wieder auf Sonderbares.
Fangen wir mal beim Frühstück an. Es gibt natürlich jede Menge Obst, Brot, Weißbrot, Baguette, Brötchen, Croissants mit süßer oder herzhafter und ganz ohne Füllung, Marmeladen, Wurst, Käse und eben das für uns Wichtigste: Kaffee. Aber da wären wir auch schon beim Sonderbaren.
Man bekommt ihn in großen Mengen als Instant-Produkt. In weniger großen Mengen als gemahlenen Kaffee und in ganz kleinen Mengen (wir haben bisher 1 gefunden) ohne Zucker. Ja, genau… Zucker im gemahlenen Kaffee. Hier der Beweis:
Wir hätten ahnen sollen, nicht auf vernünftigen Kaffee zu treffen. Schließlich sind hier alle abhängig von Mate-Tee und schleppen von morgens bis abends ihre Mate-Tee-Becher (Kalebasse mit Trinkrohr) und mit heißem Wasser gefüllten Thermoskannen herum. Man sieht sie überall, die „Einarmigen“. Unter dem Arm die Thermoskanne, in der Hand den Becher. Man trifft sie auf der Straße, im Bus, im Supermarkt. Die Sache mit dem Zucker ist hier allerdings eine echte „Seuche“. Überall ist er drin. Oder noch schlimmer, ein Ersatzprodukt in Form von Süßstoff. Wer z. B. echten Naturjoghurt ohne Zucker, Süßstoff oder Frucht möchte, hat es hier schwer. Bisher haben wir 1 Hersteller gefunden. Wenn unser Container da ist, müssen wir zuerst auf die Suche nach unserem Joghurtbereiter gehen. Hier findet er endlich seine Bestimmung 🙂
Ein weiteres „Nationalgericht“ ist Dulce de Leche, genau übersetzt heißt das Milchkonfitüre, wir kennen es als Karamell. Man bekommt es als Brotaufstrich von zig verschiedenen Herstellern, im Eis, Joghurt, Kuchen, Torten usw. Die Verwendung findet keine Grenzen. Bei uns schon, es ist uns eindeutig zu süß und klebrig…
Als Diabetiker hat man es in Uruguay sicher nicht leicht. Wir versuchen, es erst gar nicht soweit kommen zu lassen!
Unsere kulinarische Reise führte uns gestern Abend in ein kleines Restaurant, bei uns um die Ecke, namens „garni“. Es ist eine echte Seltenheit, denn es ist ein armenisches Restaurant, das Gerichte aus dem Mittleren Osten anbietet.Vom Gastraum kann man direkt in die Küche und auf den Steinbackofen schauen und sehen, wie das Essen zubereitet wird.
Als „Gruß aus der Küche“ bekamen wir Hummus, ein sehr leckeres und würziges Kichererbsenpüree, dazu gab es im Steinbackofen gebackenes Fladenbrot. Reinhard hatte als Hauptgang „Shish Kebab“, ein Fleischspieß mit Zwiebeln und Paprika, dazu gab es Pilav (mit Zwiebeln und Brühe gekochter Langkornreis). Doris stand der Sinn nach etwas vegetarischem. Wie genau das Gericht heißt, wissen wir leider nicht. Es bestand aus einer Art Blätterteig, gefüllt mit zwei verschiedenen Käsesorten, Lauch und Zwiebeln. Etwas käsig, aber gut. Dazu schmeckte uns ein trockener Rotwein und das obligatorische Wasser (ohne Zucker!) Als Dessert hatten wir ein Art Fruchtpüree. Es war so lecker, dass wir es vor dem fotografieren schnell aufessen mussten 🙂
Zum Schluss gab es Kaffee (wir nehmen an, es war der mit Zucker) und Tee, dazu eine Art Sandgebäck.
Es erwarten uns sicher noch einige kulinarische Besonderheiten, Seltsamkeiten und auch Leckereien. Wir werden euch daran teilhaben lassen, wenn ihr mögt 🙂 Saludos y besos de Uruguay