Viele Freunde in Deutschland fragen uns, was es hier für Lebensmittel gibt und ob wir alles einfach so kaufen können, wie in Deutschland. Daher hier eine kleine Lebensmittelkunde 🙂
An der Küste ist die Supermarktdichte sehr gut. In den kleineren Dörfern gibt es kleinere Märkte, die für den täglichen Bedarf alles anbieten. Es gibt natürlich jeden Tag frisches Brot, Baguette, Butter, Milch usw. Man kann hier jeden Tag einkaufen, auch sonntags haben die Supermärkte geöffnet.
Der Service am Kunden ist sehr gut. In manchen Märkten bekommt man seinen Wagen sogar ausgeräumt und die Waren werden auf’s Band gelegt. Entweder packen dann Helferlein hinter der Kasse oder auch die Kassierer/innen selbst, die Einkäufe in Plastiktüten. Da wir nach wie vor versuchen die Welt zu retten und auch hier den Verbrauch von Plastiktüten reduzieren möchten, verzichten wir auch gerne auf die Tüten und verpacken unsere Sachen in mitgebrachte Körbe und Taschen.
In den größeren Städten, wie z. B. Montevideo, Atlántida und Punta del Este, gibt es große Supermärkte, mit einem sehr breiten Warenangebot. Dort bekommt man sogar viele deutsche bzw. europäische Produkte, wie z. B. Landliebe-Konfitüre, Lindt-Schokolade, Sauerkraut in Dosen und vieles mehr. Allerdings sind diese Produkte oft sehr teuer. Und dann fragt man sich „Brauchen wir das wirklich?“. In der Regel nicht… Es gibt hier auch sehr gute südamerikanische Produkte. Was Uruguay nicht selbst herstellen oder produzieren kann, wird in der Regel aus Argentinien oder Brasilien importiert.
Milchprodukte gibt es reichlich, allerdings gibt es nur 2 Sorten Naturjoghurt ohne Zucker. Der restliche Joghurt enthält Zucker oder, noch schlimmer, Süßstoffe. Auch kommt es vor, dass Milchprodukte bitter sind. Wir haben uns deshalb angewöhnt, alles zuerst zu probieren, bevor wir es verwenden. So hatten wir schon einmal bitteren Quark und Sahne. Warum das so ist, haben wir bisher nicht herausgefunden. Entweder hat in diesen Fällen die Kühlkette versagt oder es liegt an der Ernährung der Kühe.
Die Rindviecher stehen hier nicht in Ställen, sondern auf den Wiesen, den Steppen, einfach draußen halt. Und dort futtern sie, was die Natur eben hergibt. Im Vergleich zur europäischen Agrarindustrie, wo manche Tiere niemals Tageslicht sehen oder Gras und Erde unter ihren Pfoten und Hofen spüren, ist das hier sicherlich sehr viel besser für die Tiere!!!
Viele Dinge kauft man am besten und günstigsten auf den Ferias, den Märkten. Diese sind meistens an den Wochenenden. Dort gibt es Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Fisch oder auch Stände mit Direktimporten aus den Nachbarländern. Man bekommt dort günstigen Kaffee (solchen ohne Zucker!), alkoholische Getränke oder auch Tiernahrung, Spielzeuge und vieles mehr. Einiges ist auf den Märkten sehr viel günstiger und manches bekommt man sogar nur dort. Auch verkaufen immer Privatanbieter ihre gebrauchten Sachen, man hat also den Flohmarkt-Besuch gleich inklusive. Mit etwas Glück findet man sogar echte Antiquitäten, Silberbestecke und kleine Kunstwerke.
Wir haben also ganz schnell festgestellt, dass wir durch Einkäufe auf den Märkten nicht nur Geld sparen können, sondern auch viele Sachen finden, die man sonst vergeblich sucht.
Und damit ihr seht, dass wir hier auf nichts verzichten müssen, hier eine kleine Auswahl von Produkten, die man üblicherweise so zum Leben braucht:
Eine Freundin von uns sagt immer „Das Leben ist zu kurz, um schlecht zu essen.“ In diesem Sinne… gönnt euch auch etwas leckeres 🙂
Liebe Grüße,
Doris & Reinhard