Die Mitarbeiter des brasilianischen Energieunternehmens „Eletrobrás – Centrais Elétricas Brasileiras“ haben für Montag (4.) einen 72-stündigen Streik angekündigt. Die Mehrheit des Aktienkapitals des Unternehmens wird vom brasilianischen Staat gehalten, nach Angaben der Gewerkschaften soll eine von der Interimsregierung geplante Privatisierung verhindert werden. Ebenfalls fordern die Beschäftigten höhere Löhne.
Die Firmenleitung des Konzerns respektiert das Recht der Mitarbeiter, Mittel des Arbeitskampfes einzusetzen und betont, dass die aktuelle Situation Jahre der massiven Verluste widerspiegelt. In den vergangenen Jahren hat die Regierung unter Präsidentin Dilma Rousseff das Unternehmen gezwungen, die Verteilung von anfallenden Gewinnen auf mehrere Bundesstaaten zu kürzen/reduzieren. Missmanagement und Korruptionsermittlungen rund um die umstrittenen Großprojekte wie dem Atomkraftwerk Angra 3 und dem Mega-Staudammprojekt Belo Monte erschüttern das zu den zehn größten Energiekonzernen der Welt zählende Unternehmen.
Die Regierung von Übergangspräsident Michel Temer will die Vertriebseffizienz steigern, Betriebsverluste reduzieren und Investoren anlocken. Privatisierung wäre eine Möglichkeit, angefallene Schulden in Höhe von vierzig Milliarden Reais (12,3 Milliarden US-Dollar) zu bezahlen.