Unasur und Uruguay setzen auf Schienenverkehr

Montevideo. Unter Führung des uruguayischen Verkehrs- und Sozialministeriums ist eine Machbarkeitsstudie erstellt worden, um den Ausbau des südamerikanischen Schienennetzes voranzutreiben. Der Bericht will einen Anstoß zur Entwicklung einer Integration des Schienennetzes in Südamerika geben. Auftraggeber ist die 2008 gegründete Regionalorganisation südamerikanischer Staaten (Unasur).

 

Der Zug zwischen den Ozeanen: Die Strecke "Bioceanico" würde mehrere Länder kreuzen
Der Zug zwischen den Ozeanen: Die Strecke „Bioceanico“ würde mehrere Länder kreuzen – QUELLE: WWW.CUBADEBATE.CU

Unter der Anweisung der Unasur hat sich bereits 2012 ein südamerikanischer Infrastruktur- und Planungsrat (Cosiplan) gebildet, der die Ministerien der Länder zusammenbringt, die bei der Integration der Eisenbahnstrecken tätig sind. Das Schienennetz von sieben der zwölf Mitgliedstaaten (Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay, Peru und Uruguay) wurde nun eingehender untersucht, mit besonderer Berücksichtigung des gegenwärtig in Gebrauch befindlichen Netzteils. Dabei wurden sowohl private als auch öffentliche Betreiber und Besitzer ausgemacht. Das leitende Interesse gilt der Möglichkeit, diese unterschiedlichen Systeme gemeinsam zu betreiben.

Ein Ergebnis der Studie ist, dass Südamerika relativ gut per Bahn erschlossen war. Selbst schwierige Streckenverläufe wie vom Amazonas bis in die Anden wurden gemeistert. Das Bahnnetz wurde jedoch nicht gepflegt, viele Trassen wurden stillgelegt und sogar zurückgebaut. Im Vergleich zu Europa und Asien ist das Schienennetz zudem veraltet. Zudem existieren sechs unterschiedliche Spurbreiten, teils sind diese sogar innerhalb eines Landes unterschiedlich. Größere internationale Strecken gibt es nicht, geschweige denn Hochgeschwindigkeitszüge. Brasilien und Argentinien besitzen mit knapp 30.000 bzw. 25.000 Kilometern das größte Schienennetze in Südamerika. Setzt man diese ins Verhältnis zu einem flächenmäßig viel kleineren Deutschland mit rund 33.400 Kilometern ist der Umfang jedoch gering.

Laut der Studie gibt es ein Potential für einen ressourcenschonenden, umweltverträglichen Güterverkehr sowie für die Personenbeförderung.

Von Gunda Wienke
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