Rund drei Jahre nach dem mysteriösen Tod von Staatsanwalt Alberto Nisman geht die argentinische Justiz „sicher von Mord aus“. Der für den Fall zuständige Bundesrichter Julián Ercolini kam in seinem am Dienstag (26.) vorgelegten Urteil zu dem Ergebnis, dass der im Januar 2015 durch einen Kopfschuss getötete Staatsanwalt nicht durch eigene Hand gestorben sei und die damalige Regierung unter Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner in voller Absicht die „Suizid-These“ installierte.
Richter Ercolini betonte nun in seinem 656-seitigen Urteil, dass Nismans Tod kann kein Selbstmord gewesen sein kann. Aufgrund eindeutiger Beweise wird dem früheren Mitarbeiter von Nismann, Diego Lagomarsino, Beihilfe zum Mord vorgeworfen. Bereits am 7. Dezember hat Bundesrichter Claudio Bonadio einen Haftbefehl mit anschließender Sicherheitsverwahrung gegen Cristina Fernández de Kirchner erlassen. Er beantragte auch die Aufhebung der parlamentarischen Immunität, die Fernandez de Kirchner als Senatsmitglied vor einer Verhaftung schützt.