Der Frühling naht, die Pflanzen fangen an zu wachsen, neue Triebe und Blätter entstehen. Das zieht natürlich auch allerlei Insekten an, vorteilhafte und weniger vorteilhafte. Zu den ersten gehören die Marienkäfer und alle, die so ähnlich aussehen sowie Bienen, die sich an den ersten Blüten bedienen. Weniger gern gesehen sind aber die Blattläuse, die jetzt über die neuen Triebe und Blätter herfallen.
In Deutschland haben wir früher angefangen mit Seifenlauge und ähnlichem zu sprühen, was zuerst optisch meist zum Erfolg führte. Ein paar Wochen später aber schlug die Nachhut der Läuse in mehrfacher Anzahl zurück. Einmal hatten wir das Sprühen vergessen und die Marienkäfer dabei beobachten können, wie sie genau an den Stellen mit den meisten Läusen ihre Eier ablegten. Man möchte eben einen gut gedeckten Tisch für die Nachkommen bereitstellen. Sobald man als Mensch selbst eingreift und trotzdem sprüht, kommen die Käfer zwar, legen aber keine Eier ab.
Die hungrigen jungen Käfer kümmern sich dann um die Blattläuse und das bei weitem besser als unsereins das könnte. Hier in Uruguay funktioniert das genauso. Hier kommen, bei uns, zumindest, noch die Bewachung der Läuse durch die Ameisen hinzu. Das Problem gab es in Deutschland auch, aber nicht in dem Ausmaß wie hier in Uruguay. Zu verhindern gilt es also, dass die Ameisen die Läuse gegen die Käfer verteidigen. Man muss also nur zusehen, die Ameisen fern zu halten. Bei Bäumen funktioniert das super mit sogenannten Leimringen.
Bisher haben wir in Uruguay noch keine Quelle für Leimringe gefunden und bedienen uns daher der Produkte von Neudorff in Deutschland.
Dort gibt es fertige Papierbänder (Leimringe) und Tuben mit Leim. Im Internet gibt es aber auch Rezepte für die Eigenherstellung aus Baumharz oder Kolophonium und Fett. Das hat sich bei uns super bewährt und unsere Zitrusbäume sind laustechnisch unter Kontrolle!
Wir können uns jetzt auf jeden Fall die nächsten Wochen entspannt zurücklehnen, den Käfern beim Reduzieren der Läuse zuschauen und auf die Ernte von ungespritztem Obst warten.