(Montevideo, 24. Juli 2017, la diaria).- Obwohl weltweit die Nutzung von Mobiltelefonen ansteigt, nahm in Uruguay die Anzahl der Festnetzanschlüsse im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr zu und stieg von 1.106.400 Anschlüsse auf 1.113.600. Es werden auch weiterhin neue Festnetzleitungen in Privathaushalten angemeldet, die der geschäftlich genutzten Festnetzanschlüsse ist jedoch rückläufig – 2016 verzeichnete man eine niedrigere Anzahl als in 2014.
Kaum noch öffentliche Telefone
Diese Daten wurden in dem Bericht „Entwicklungen des Telekommunikationssektors in Uruguay“ der Telekommunikations-Aufsichtsbehörde Ursec (Unidad Reguladora de Servicios de Comunicación) veröffentlicht, der sich auf das Jahr 2016 bezieht. Der Bericht legte auch dar, dass – im Gegensatz zu dem ansteigenden Trend bei Mobiltelefonen – das Verschwinden der öffentlichen Telefone in den Straßen der Hauptstadt immer offensichtlicher wird.
Im Jahr 2008 gab es fast 15.000 öffentliche Telefone, jetzt liegt die Zahl nicht einmal mehr bei 2.000. Auch Auslandsgespräche werden immer seltener über das Festnetz geführt. 2011 wurden noch 96.071 Minuten in Auslandsverbindungen gesprochen, im letzten Jahr waren es kaum 55.267.
Mehrheit nutzt Services der staatlichen Telefongesellschaft Antel
Der größte Dienstleister für das Telefonieren mit dem Mobiltelefon in Uruguay ist die Telefongesellschaft Antel, sowohl für Kund*innen mit vorausbezahlter Guthabenkarte als auch für solche mit Verträgen. Das staatliche Unternehmen stellt 53 Prozent der im Voraus bezahlten Karten und 55 Prozent der nachträglich abgerechneten Verträge.
An zweiter Stelle befindet sich Movistar, mit 31 Prozent der Prepaid-Karten und 34 Prozent der Verträge, während Claro jeweils über einen Anteil von 16 Prozent und 11 Prozent verfügt. Die Anzahl der Prepaid-Karten sinkt seit 2014 immer weiter, während die Zahl der Verträge mit nachträglicher Zahlung seit 2005 kontinuierlich steigt.
Weniger SMS
Drastisch abgenommen hat auch die Anzahl der gesendeten Textnachrichten. Nachdem im Jahr 2013 mit 6.275.626 SMS ein Rekord erreicht wurde, hat diese Form der Kommunikation in den letzten drei Jahren um 58 Prozent abgenommen: 2016 betrug die Anzahl der gesendeten SMS nur noch 2.649.541.
Trotz des Aufkommens neuer Anbieter, etwa Plattformen wie Netflix, erhöht sich die Anzahl der TV-Abonnent*innen in Uruguay kontinuierlich. Im Jahr 2016 stieg die Zahl um 2,1 Prozent auf 731.003 Abonnements, 61 Prozent der angebotenen Dienstleistungen werden von Uruguay aus angeboten. Genau diese Angebote werden auch am meisten genutzt, ihre Zahl steigt stetig.
Überdurchschnittlich hohe Zahl von Anschlüssen pro Einwohner*in
Der Bericht hebt auch hervor, dass es in Uruguay im Vergleich mit dem restlichen Lateinamerika pro Kopf eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Festnetzanschlüssen und Mobiltelefonen gibt.
Außerdem belegt Uruguay den fünften Platz auf der Liste der zehn Länder des amerikanischen Kontinents, deren Informations- und Kommunikationstechnologie am besten entwickelt ist.
CC BY-SA 4.0 Uruguayer*innen schreiben nur noch halb so viele SMS von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.