Für die staatliche Diskriminierung sollen alle vor 1975 geborenen Transpersonen eine Rente erhalten. Außerdem will der Staat eine einprozentige Trans-Quote bei Neueinstellungen in Behörden einführen.
Die Regierung von Uruguay plant nach Medienberichten eine Entschädigung für alle Transpersonen, die vor 1975 geboren worden sind. Ein von der linken Regierung von Präsident Tabaré Vázquez eingebrachtes Gesetz sieht vor, damit diese Bevölkerungsgruppe für erlittene Anti-Trans-Diskriminierung zu entschädigen – sie sollen bis zu ihrem Lebensende eine monatliche Zahlung erhalten, deren Höhe noch festgelegt werden muss. Außerdem will sich der Staat laut einem weiteren Gesetzentwurf verpflichten, ein Prozent der neu zu besetzenden Posten in der staatlichen Verwaltung mit Transpersonen zu besetzen. Auch Stipendien für Trans-Schüler und -Studenten sollen eingeführt werden, ebenso wie eine bevorzugte Aufnahme von Transpersonen an Universitäten.
Trans-Aktivisten in Uruguay beklagen bereits seit längerem, dass die Diskriminierung in dem kleinen südamerikanischen Land in der Vergangenheit ausgeprägter als in den Nachbarländern gewesen sei. Auch Federico Graña vom Ministerium für soziale Entwicklung gestand ein, dass vor 1975 geborene Transsexuelle „meist von ihren Familien verstoßen wurden“ und die Gesellschaft nichts für eine gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben getan habe. Zudem sei Uruguay zwischen 1973 und 1985 von einer Militärdiktatur regiert worden, die Transsexuelle verfolgen ließ. Die Verfolgung habe noch mehrere Jahre nach dem Ende der Diktatur fortbestanden. Vielen Transfrauen sei wegen der Diskriminierung nichts anderes übrig geblieben, als ihren Unterhalt als Sexarbeiterin zu verdienen.
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