Banken sabotieren Verkauf von Marihuana in Uruguay

Kreditinstitute führen Regelung gegen Geldwäsche an und drohen Apotheken in dem südamerikanischen Land mit der Sperrung von Konten

Montevideo. In Uruguay dürfen registrierte Konsumenten monatlich bis zu 40 Gramm Cannabis in Apotheken kaufen. Landesweit gibt es zwanzig Apotheken, die eine Zulassung für den Verkauf der Droge haben. Nun haben jedoch mehrere Finanzinstitute angekündigt, deren Konten zu sperren. Grund dafür sind internationale Vereinbarungen gegen Geldwäsche, die es den Banken untersagen, Konten zu führen, die mit Drogenhandel in Verbindung stehen.

 

Beim Verkauf in Apotheken gibt es nun Probleme
Beim Verkauf in Apotheken gibt es nun Probleme QUELLE: LAMARIHUANA.COM

 

In Uruguay selbst haben die Banken damit keine rechtlichen Probleme, da ihre Kunden dort aufgrund des Cannabis-Vertriebs nicht verfolgt werden, aber international, vor allem bei Geschäften in den USA. Diesem Widerspruch begegnet Jorge Polgar, Präsident der staatlichen Banco de la República eindeutig: „Wir werden keine Beziehung zu den Apotheken aufnehmen, die Genehmigungen zum Marihuana-Vertrieb erhalten haben, um eine internationale Isolierung der Bank zu vermeiden“, erklärte er.

Für die Apotheken bedeutete das den Ausstieg aus dem Cannabis-Vertrieb, wenn nicht eine Lösung gefunden wird, die Bankkonten zu erhalten, wie Pablo Durán, der Rechtsanwalt des Apothekenverbandes erläutert. Er ist jedoch zuversichtlich, zumal das Geschäft gut angelaufen ist. Die Anzahl der registrierten Konsumenten hat sich innerhalb von einem Monat von knapp 5.000 auf 12.500 mehr als verdoppelt. Ganz so einfach scheint eine Lösung jedoch nicht.

Im Dezember 2013 legalisierte Uruguay nicht nur als erstes Land weltweit die Droge, sondern auch den Verkauf und Anbau von Cannabis, der staatlich reguliert bzw. betrieben wird. Jeder volljährige Staatsbürger darf monatlich bis zu 40 Gramm Marihuana in Apotheken kaufen (in der Woche maximal zehn Gramm und begrenzt auf zwei Sorten). Zudem dürfen Privatpersonen bis zu sechs Cannabis-Pflanzen im Jahr züchten. Die Mitglieder sogenannter Marihuana-Clubs dürfen gemeinsam 99 Pflanzen jährlich anbauen und bis zu 480 Gramm für den Eigenkonsum ernten.

Der legale Verkauf war bereits für Mitte 2014 geplant. Doch das Softwaresystem, das den Apothekenverkauf regulieren sollte, funktionierte nicht, wie es sollte und verzögerte den Verkauf ein ums andere Mal.

Von Gunda Wienke
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