Buenos Aires. In Argentinien gelingt es der Regierung von Präsident Mauricio Macri nicht, den Verfall der Landeswährung gegenüber dem US-Dollar aufzuhalten. Mitte vergangener Woche bekam man in dem südamerikanischen Land für einen US-Dollar 17,40 argentinische Peso, das waren 22 Centavos oder 1,3 Prozent mehr als am Vortag.
Wie argentinische Medien berichten, gewann der US-Dollar in Argentinien damit elf Tage in Folge stetig weiter an Wert. Der Gesamtanstieg betrug in dieser Zeit 7,5 Prozentpunkte. Seit der Amtsübernahme des neoliberalen Präsidenten Mauricio Macri Ende des Jahres 2015 hat der US-Dollar gegenüber dem argentinischen Peso rund 80 Prozent an Wert gewonnen.
Wirtschaftsanalysten gehen davon aus, dass die Wertzunahme des US-Dollars gegenüber dem argentinischen Peso teilweise auf Spekulationsgeschäfte von Sojaunternehmen auf dem Agrarmarkt zurückzuführen sind, die Ernten zurückhalten. Hinzu komme ein erhöhter Dollar-Bedarf der argentinischen Privatwirtschaft, die sich mit Devisen vor möglichen politischen Unruhen um die kommenden Wahlen herum absichern will. Ein weiterer Grund für den Verfall der Landeswährung besteht in der Liberalisierung des argentinischen Währungsmarktes unter Präsident Macri, die nach Ansicht von Kritikern verdeckte Kapitalflucht ermögliche. Dafür kaufen Unternehmen Staatsanleihen in großem Maße in argentinischen Pesos auf, um sie dann in Dollarpapiere zu tauschen, die sie ins Ausland schaffen. Ähnliche Geschäfte zu Lasten des argentinischen Staates hatten der Binnenwirtschaft schon in der Vergangenheit schwer zugesetzt.