Montevideo (dpa) – Sie sind keine Ethnie und auch kein Volksstamm, und doch vereinen alte Traditionen die Gauchos in Argentinien, Uruguay und dem Süden Brasiliens. Ursprünglich Viehhirten in der Pampa, der subtropischen Grassteppe im südöstlichen Südamerika, spielten sie bei der europäischen Besiedlung im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Ihre Nachfahren und Anhänger pflegen das kulturelle Erbe mit einer Vielzahl von Festen. Nun wollen die Gauchos ihr Brauchtum von der Unesco als Immaterielles Kulturerbe anerkennen lassen.
Auf nationaler Ebene gab es für die Initiatoren bereits den ersten Erfolg: Uruguay erklärte im März die Figur des Gauchos und sein Brauchtum zum Nationalen Kulturerbe. Auch Brasilien und Argentinien erwägen einen solchen Schritt.
Die Herkunft der nach Lagerfeuerromantik und rauen Abenteurern klingenden Bezeichnung geht auf einen Ausdruck aus dem Quechua zurück. «Huachu» bedeutete für sie Waise oder Vagabund. In Chile ist der berittenen Viehhüter – quasi der südamerikanische Cowboy – als «Huaso» bekannt.