Ausstellung zum Schutz einer heiligen und archäologischen Stätte. Beitrag zur Geschichte und Kultur Argentiniens aus Perspektive der Ureinwohner
Buenos Aires. Am kommenden Sonntag Mai wird in Argentinien erstmals ein Museum zur Geschichte der Indigenen in dem südamerikanischen Land eröffnet, das von den Ureinwohnern selbst verwaltet wird. Das Unabhängige Museum für indigene Selbstverwaltung (Museo Autónomo de Gestión Indígena) wird auf dem indigenen Territorium von Punta Querandí offiziell eröffnet. Ein Sprecher betonte die Bedeutung des Ortes für die Wiederaneignung der archäologischen Stätte als heiligen Ort und Bildungseinrichtung.
Am Vormittag soll das Museum mit einer zeremoniellen Handlung zum Schutz des Ortes eingeweiht. Im Anschluss sei ein Festival mit Musik-, Tanz- und Theateraufführungen geplant. Die Ausstellung erzählt die Geschichte aus Sicht der Indigenen und stellt die gegenwärtige Situation der Ethnien der Region dar. Es beinhaltet auch eine Darstellung der Veränderungen der Bodennutzung und Einwirkung von Bebauungsprojekten und deren Folgen. Zudem beherbergt es eine Sammlung archäologischer Fundstücke der Region.
Mit der Gründung des Museums soll die Stelle geschützt werden, die laut Indigenen zahllose Fundstücke der Zeit vor der Kolonialisierung beherbergt. Die gesamte Region ist jedoch von einem Immobilienunternehmen bedroht. Der Unternehmer Jorge O’Reilly, Inhaber der Baufirma EIDICO und Mitglied der katholischen Sekte Opus Dei, hat das Land zugesagt bekommen und bereits Pläne zur Konstruktion von Wohn- und Geschäftsgebäuden vorgelegt.
Obgleich die indigenen Anwohner seit über zehn Jahren den Schutz des Territoriums fordern, haben die zuständigen staatlichen Stellen bisher keine Maßnahmen ergriffen sondern der Ausschreibung als Bauland zugestimmt. Das Museum soll nun auch zum Schutz gegen Eingriffe auf dem Land dienen, indem es die Problematik aufzeigt und einen Ort des Widerstands bildet.
Von Ani Dießelmann
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