Buenos Aires. Die Außenminister der Mitgliedsstaaten der südamerikanischen Handelsbündnisse Mercosur und Pazifik-Allianz sind am Freitag zusammengekommen, um eine engere Zusammenarbeit und ein gemeinsames Freihandelsabkommen zu beraten. Das teilten die argentinische Außenministerin Susana Malcorra und ihr chilenischer Amtskollege Heraldo Muñoz während einer Pressekonferenz mit. Die zwei Blöcke kamen zu ihrem ersten Treffen zusammen, nachdem im vergangenen Jahr die Präsidenten des Mercosur und der Pazifik-Allianz die ersten Schritte für das Abkommen eingeleitet hatten.
Der chilenische Außenminister betonte jedoch, dass es sich bei dem Vorhaben nicht um eine Fusion der beiden Regionen handle, da sie in ihrer Funktionsweise zu unterschiedlich seien. Malcorra fügte hinzu, man habe sehr klare Abmachungen getroffen. Das Treffen wurde von beiden Parteien als positiv bewertet.
Während des Treffens äußerten die Minister Bedenken gegenüber der Situation in Venezuela. Sie kritisierten die Menschenrechtslage, und das Verhalten der Regierung von Präsident Nicolás Maduro gegenüber anderen staatlichen Gewalten sowie die bestehende „Repressionen“. Die Kritik floss aber nicht in ein gemeinsames Kommuniqué ein, sondern um einzeln geäußerte Meinungen der verschiedenen Regierungen.
Kurz nach der Pressekonferenz kündigte Argentiniens Minister für Produktion, Francisco Cabrera, ein Abkommen mit Kolumbien an, die einen Export aus Argentinien von bis zu 42.000 Automobilen pro Jahr im Wert von um die 700 Millionen US-Dollar ermöglichen soll. Dies fügt sich gut in die Pläne der argentinischen Regierung von Mauricio de Macri ein, die eine Produktion von einer Millionen Automobilen pro Jahr und eine Diversifizierung des ausländischen Marktes vorsehen.