Wiesbaden/Santiago de Chile. Die Hessische Landesregierung und der Hessische Landtag unterstützen zwei Projekte in Chile, die die Erinnerung an die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen der Pinochet-Diktatur (1973-1990) wach halten sollen. „Die Gewaltherrschaft und das schlimme Schicksal zehntausender Menschen darf niemals in Vergessenheit geraten. Dafür setzen wir uns ein – gemeinsam mit den Projektpartnern vor Ort, der Villa Grimaldi und dem Museum für Menschenrechte und Erinnerung“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Der hessische Regierungschef hatte im September 2016 gemeinsam mit Mitgliedern des Landtags diese zwei Gedenkstätten in Santiago de Chile besucht und Opfer des Regimes von Augusto Pinochet getroffen, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatskanzlei.
In der Villa Grimaldi, auf deren Gelände von 1975 bis 1988 Oppositionelle gefoltert und umgebracht wurden, werden bis zum Jahresende einhundert chilenische Schülerinnen und Schüler zu Erinnerungs- und Menschenrechtsbotschaftern ausgebildet. Das Museum für Menschenrechte und Erinnerung (Museo de la Memoria y los Derechos Humanos) macht landesweit mit sogenannten Stolpersteinen auf das Schicksal von Bürgerinnen und Bürgern aufmerksam, die während der Militärdiktatur verschwunden sind und ermordet wurden. Vorbild sind die Gedenksteine, die der deutsche Künstler Gunter Demnig zur Erinnerung an jüdische NS-Opfer in vielen deutschen Städten verlegt hat.
Die Förderung in Höhe von knapp 36.000 Euro ist Teil der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Hessen. Sie wird seitens des World University Service (WUS) umgesetzt, der seit über 50 Jahren in Chile tätig ist und während der Diktatur rund 6.000 politisch verfolgte Chileninnen und Chilenen mit Stipendien gefördert hat.
Von Christian Kliver
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