Trotz Cannabis: Kein Chaos in Uruguay

Seit Dezember 2013 gibt es in Uruguay eine neue Drogenpolitik. Diese erlaubt es jedem Bewohner des südamerikanischen Staates, mit eigenen Hanfsamen bis zu sechs Cannabispflanzen selbst anzubauen. Zudem darf Cannabis auch – unter Kontrolle der staatlichen Behörden – auch in speziellen Apotheken verkauft werden. Maximal 40 Gramm im Monat können die Einwohner von Uruguay so legal erwerben. Die befürchteten Konsequenzen – Chaos und ein Abstieg in die Drogenfalle – sind ausgeblieben.

 

Cannabis Pflanze
Cannabis Pflanze

Uruguay ist eines der ersten Länder, das Cannabis vollständig legalisiert hat. Noch bevor in den USA eine regelrechte Welle der Legalisierung (auf bundesstaatlicher Ebene) losgetreten wurde, wurden hier erste Erfahrungen gemacht. Anders als von den konservativen Politikern befürchtet, gab es weder in Uruguay, noch in den liberalen Bundesstaaten der USA (Colorado, Washington, Kalifornien und noch einige weitere) einen spürbaren Anstieg von Cannabis-Konsum.

Psychaterin und Psychotherapeutin Ragel Peyraube, die in Uruguay die medizinische Beraterin im staatlichen Institut für die Regulation und Kontrolle von Cannabis ist, wurde vor Kurzem dazu auf N-TV zitiert. Sie bestätigt zusätzlich, unter anderen Cannabis Informationen, dass die Konsumentenzahlen absolut gleichbleibend sind.

Der “War on Drugs” soll damit bereits an der Quelle zum Erliegen gebracht werden. Der bisherige und sehr repressive Umgang mit Drogendelikten ist vor allem in Südamerika zu einem Problem geworden. Die Gefängnisse sind voll von Menschen, die mit kleinen Mengen gedealt haben oder Cannabis konsumieren. Der Schwarzmarkt ist ein wachsendes Geschäft, doch die Welt der Drogen ist nicht ohne Gewalt und Gefahr. Auch deshalb war die Liberalisierung der Drogenpolitik ein wichtiger Schritt für das Land, um für Frieden zu sorgen und den illegalen Drogenkartellen ein Standbein zu entziehen.

Die Drogen verschwinden von der Straße – nicht nur, weil man sie legal kaufen kann. Auch die Qualität ist dank der institutionellen Kontrolle eine bessere geworden. Statt sich auf die Aussage des Dealers zu verlassen, bekommt man in Uruguay nun das beste Gras der Stadt in einer offiziellen Abgabestelle. Hier kostet das Gramm Cannabis übrigens 1,20€ – und ist damit absolut konkurrenzfähig zu den Straßenpreisen.

In den USA hat man sich die Legalisierung abgeschaut, in Deutschland werden zur Zeit erste Schritte in der Legalisierung von medizinischem Cannabis gemacht. Ob sich die positive Entwicklung bewähren kann, wird sich aber erst in einigen Jahren zeigen.

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