Das „Chilenische Wunder” basiert auf drei Säulen: dem hohen Kupferpreis, der Zellstoffproduktion und der Lachsindustrie. Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen in US-Dollar ist Chile das reichste Land Lateinamerikas. Während der Staat im Südwesten Südamerikas 1986 praktisch noch keinen Lachs exportierte, ist er heute mit über 800 Tonnen nach Norwegen der zweitgrößte Lachsproduzent der Welt. Die Zucht der Fische geschieht oftmals in überfüllten Unterwasser-Gehegen, möglichen Infektionen durch Parasiten, Viren und Pilze wird mit der Verabreichung von große Mengen an Antibiotika begegnet.
Laut einer aktuellen Studie des Instituts „Instituto de Tecnología de la Fundación de la Universidad de la Empresa“ (UADE) wurden in Argentinien bei 66% der eingeführten Lachse aus Chile Rückstände von Antibiotika entdeckt, die für den Menschen gesundheitsschädlich ein können. Nach Angaben der Zeitung „La Nacion“ handelt es sich dabei um Flumequin und Oxytetracyclin, die gefundenen Rückstande in den Lachsen sollen oberhalb der erlaubten Grenzwerte liegen.
UADE hat Proben von mehr als 100 Produkten in 38 Geschäften in Buenos Aires ausgewertet, die Vereinigung der chilenischen Lachs-Produzenten hat die Untersuchungen als „falsch“ bezeichnet.