Unser Katzenprojekt trägt erste Früchte. Zumindest bei unserem Streuner Whitey.
Das war er „vorher“: scheu, unnahbar, schlecht ernährt, voller unbehandelter Wunden, einer Menge Untermieter und natürlich unkastriert.
Es dauerte lange, bis wir uns so viel Vertrauen erarbeitet hatten, dass wir ihn endlich kastrieren lassen konnten. Dieses Foto entstand kurz nach der Kastra.
Und seitdem ist Mr. White wie ausgewechselt. Wir brachten ihn zur Wundbehandlung inzwischen mehrfach zum Tierarzt. Er bekam insgesamt drei Antibiotika-Behandlungen, wobei erst Injektionen wirklich anschlugen. Mehrfach wurden die Wunden an den Ohren und dem Kopf begutachtet, er bekam Spritzen und musste auch zu Hause ein tägliches Programm über sich ergehen lassen. Wir reinigten täglich die Ohren mit lauwarmem Wasser und einem Baumwolltuch, die eiternden Wunden reinigten wir nach Anweisung des Tierarztes mit Wasserstoffperoxid und behandelten sie mit einer Wundcreme. Whitey lässt alles ohne Weiteres über sich ergehen. Er wehrt sich nicht,. Im Gegenteil, er genießt es regelrecht und schnurrt.
Zu schlimmsten Zeiten sah er so aus:
Die schlimmen Wunden sind inzwischen verheilt. Die Haut an den Schläfen und den Ohren ist allerdings noch sehr empfindlich, gerötet und kleinere Abschürfungen hat er noch immer. Die Tierärzte sagen, es liegt an der intensiven Sonne, die besonders bei weißen Tieren große Schäden anrichten kann. Und dagegen gehen wir nun ebenfalls gezielt vor.
Whitey lebt zur Zeit fast ausschließlich vor unserer Haustür. Dort haben wir mit „Malla sombra“ (ein engmaschiges Kunststoffnetz) für mehr Schatten gesorgt.
Im unteren Teil des Zauns spannten wir ebenfalls „Malla sombra“, um ihn vor ungebetenen Besuchern in Form von kleinen Hunden zu schützen.
Außerdem cremen wir Whitey täglich mit einem Sunblocker ein, den wir selbst herstellen und der einen doppelten Nutzen hat. Mit einer Mischung aus Titandioxid (erhältlich in der Drogerie) und Calendulasalbe (alternativ Crema de ordeñe, u. a. erhältlich bei Tierärzten) cremen wir ihm die empfindlichen Ohren, Schläfen und den Nasenrücken ein. Das Titandioxid wirkt als Sunblocker und die Salbengrundlage heilend. Vielen Dank an dieser Stelle der Tippgeberin Daniela 🙂
Whitey hat vor der Tür seinen Schlaf- und Futterplatz. Bei Regen und Unwetter verzieht er sich in eine Kiste unter das Dach, wo auch unser Brennholz lagert.
Und so sieht Whitey heute aus:
Whitey ist nicht mehr ganz so weiß um den Kopf herum, dafür aber gesund und frei von Parasiten und Hunger 🙂
Whitey genießt jede Zuwendung, beißt und kratzt auch dann nicht, wenn er spielt oder behandelt werden muss.
Er ist ein zauberhafter Kater, gesprächig, verschmust und sehr anhänglich. Er hat sich längst in unsere Herzen geschnurrt. So sehr wir uns auch dagegen wehrten, er war hartnäckiger 😉
Die letzten zwei Tage machte Whitey wieder große Fortschritte. In geschlossenen Räumen bekam er bisher sofort Panik. Beim Unwetter am Dienstag Abend holten wir ihn ins Haus, da er völlig irritiert vor der Tür herum lief und zunächst gar nicht wusste, wohin. Nach anfänglicher Unsicherheit arrangierte er sich mit der Situation und verbrachte sogar die Nacht auf dem Sofa. Der Anfang für ein neues Leben.
„Carry on, my wayward son. There’ll be peace when you are done. Lay your weary head to rest. Don’t you cry no more.“ (Aus dem Songtext von „Carry on wayward son“ von Kansas)