Angesichts des veränderten Szenarios in der Weltwirtschaft haben südamerikanische Integrationsbemühungen eine neue überraschende Dynamik erhalten. Der Staatenbund Mercosur „Gemeinsamer Markt Südamerikas“ (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) will nach Ausschluss Venezuelas den Block auf externe Verhandlungen mit den Nachbarstaaten am Pazifik vorbereiten und den Außenhandel stärken. Die sogenannte Pazifik-Allianz (Chile, Peru, Kolumbien) zählt zu den offensten Volkswirtschaften Lateinamerikas und ist eine der am schnellsten wachsenden Freihandelszonen weltweit. Ziel für 2017/18 ist der Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union, ebenfalls mit Kanada, Japan und der afrikanischen Gemeinschaft.
Dieser Weg beginnt am Montag (30.) mit der Ankunft einer argentinischen Handelsdelegation in Brasília (Argentinien führt die temporäre Präsidentschaft des Mercosur aus), Argentiniens Präsident Mauricio Macri befindet sich ab dem 7. Februar auf Staatsbesuch in Brasilien. Nach der Suspendierung Venezuelas will das Bündnis weg vom linkspopulistischen Aussitzen und stets gleichlautendem Propaganda-Gelabere, die seit Jahren bestehenden Barrieren zwischen den vier Mitgliedsländern der Zollunion sollen endlich beendet werden.