Montevideo/Havanna. Der ehemalige Präsident von Uruguay, José „Pepe“ Mujica (2010-2015), hat sich angesichts des Todes des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro und neuer Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump gegen den sozialistischen Karibikstaat zuversichtlich gezeigt, dass die Kubanische Revolution den Politiker der Republikanischen Partei politisch überleben werde. Die Präsidentschaft von Trump „wird vorübergehen“, so Mujica in einem Interview mit Radio Uruguay.
„Ich wette darauf, dass die Revolution länger dauern wird als Trump“, sagte der linksgerichtete Politiker, der nach Havanna gereist war, um den offiziellen Trauerfeiern für Fidel Castro beizuwohnen.
Obwohl ein Rückschritt im politischen Annäherungsprozess zwischen den USA und Kuba unter US-Präsident Trump wahrscheinlich ist, werde das eine vorübergehende Erscheinung sein, so Mujica weiter. Zudem müsse sich Trump im Falle eines solchen Kurswechsels „mit mächtigen Gegnern“ anlegen. Dazu zählten auch multinationale Konzerne, die kein Interesse an einer protektionistischen Politik der USA hätten. Dennoch sei Trump als Präsident der USA gefährlich, fügte Mujica an, „auch wenn er nur 15 Prozent seiner Drohungen umsetzt“.
Beeindruckt zeigte sich der uruguayische Politiker von der Trauerfeier für Fidel Castro am Dienstag dieser Woche in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Die Massenveranstaltung mit über einer Million Teilnehmer sei „ein Ausdruck der Kubanischen Revolution“ gewesen, so der uruguayische Politiker, der auf die Anwesenheit zahlreicher Spitzenpolitiker aus Lateinamerika, Afrika und anderen Teilen der Welt verwies. „Ich denke, dass war eine Ehrung und Anerkennung, die über den Sozialismus oder die politischen Anschauungen von Fidel (Castro) hinausgingen, es war eine Dankesbekundung für seine tapfere Haltung gegenüber dem Kolonialismus“, so Mujica.
In Kuba wird die Urne mit der Asche Fidel Castros heute von Camagüey nach Bayamo gebracht. Der Militärkonvoi nimmt damit Kurs auf Santiago de Cuba, wo er am Samstag zu einem weiteren großen Staatsakt erwartet wird.
Von Harald Neuber
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