Vor einer Woche ist im venezolanischen Bundesstaat Anzoátegui das Rohr einer Pipeline gebrochen und hat die Flüsse Aribi und Pao auf einer Gesamtlänge von 40 bis 50 Kilometer verseucht. Nach Angaben der Nationalversammlung sind mindestens 30 bis 40.000 Barell Öl ausgelaufen (1 Barrel ≈ 0,136 Tonnen Rohöl), ein Notfallplan durch die Regierung wurde erst am Sonntag (6.) umgesetzt. Das Parlament hat die Umweltkatastrophe am Dienstag (8.) debattiert und die Vertuschungstaktik des Regimes scharf kritisiert.
Laut Antonio Barreto Sira, Abgeordneter und Mitglied der „Comisión de Energía y Petróleo“ in der Nationalversammlung, gibt es im staatlichen Fernsehen keine Berichte über die Umweltkatastrophe. „Sie (Regierung) wollen die Ölpest verschweigen. Diese Katastrophe zeugt allerdings davon, dass die staatliche Ölgesellschaft PDVSA kollabiert. Wir sprechen hier von einer durch mangelnde Wartung verursachte ökologische Katastrophe, das ausgelaufene Öl bewegt sich in schneller Geschwindigkeit in Richtung des Orinoco“, so Sira.
Das Quellgebiet des Orinoco befindet sich im südwestlichen Bergland von Guayana in der Sierra Parima im venezolanischen Bundesstaat Amazonas nahe der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Amazonas. Das Einzugsgebiet des viertgrößten Flusses der Welt umfasst etwa eine Million Quadratkilometer.