Brasília. Im Vorfeld der brasilianischen Kommunalwahlen am heutigen Sonntag ist das Land von einer Welle der Gewalt gegenüber Politikerinnen und Politikern erschüttert worden. In der Nacht zum Mittwoch wurde der Bürgermeisterkandidat José Gomes da Rocha von der Partido Trabalhista Brasileiro (PTB) bei einer Wahlkampfveranstaltung erschossen. Das Attentat ereignete sich in Itumbiara im Bundesstaat Goiás, wo da Rocha als Favorit auf das Bürgermeisteramt galt. Neben ihm starb sein Leibwächter Vanilson João Pereira. Der Vizegouverneur von Goiás, José Eliton, der da Rocha bei der Veranstaltung unterstützte, wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Der Attentäter war Polizeiangaben zufolge Mitarbeiter im Rathaus und wurde von anwesenden Sicherheitskräften erschossen. Da Rocha war zwischen 2005 und 2012 bereits Bürgermeister der Stadt gewesen und galt als einer der reichsten Politiker des Landes. Vor den Wahlen hatte er ein Vermögen von rund 34 Millionen US-Dollar bei den zuständigen Behörden angegeben, welches sich größtenteils aus dem Besitz zahlreicher Haciendas zusammensetzte.
In Minas Novas entkam einen Tag zuvor der Präfekt und Kandidat Gilberto Gomes da Silva unverletzt einem Attentäter, während der Wahlkampfbus des Kandidaten Antonio Carlos angezündet wurde.
Von Valeska Cordier
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