Brasiliens Regierung reagiert auf das Attentat in Nizza und verstärkt die Sicherheitsvorkehrungen für die im August beginnenden Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Interims-Präsident Michel Temer hat nach dem Anschlag in Frankreich am Freitag (15.) eine Dringlichkeitssitzung mit seinem Kabinett abgehalten, um die Lage hinsichtlich der in drei Wochen beginnenden Olympiade zu beurteilen.
Brasilien setzt bei den ersten Olympischen Spielen in Südamerika insgesamt 85.000 Polizisten und Soldaten für die Sicherheit ein (Foto: Ministério da Defesa/Gilberto Alves) |
„Wir glauben, dass wir die Kontrolle der Systemsicherheit vor den Olympischen Spielen in Rio verstärken müssen“, gab Verteidigungsminister Raul Jungmann im Fernsehsender Globo bekannt. „Wir werden unter anderem die Anzahl der Checkpoints erhöhen und erhalten ständig Informationen von unseren militärischen Freunden in Frankreich“, so der Minister. Jungmann betonte die Tatsache, dass der Anschlag in Nizza mit einem LKW getätigt wurde. „Dies macht deutlich, dass jedes Fahrzeug der Vektor einer terroristischen Handlung sein kann“.
Brasilien setzt bei den ersten Olympischen Spielen in Südamerika insgesamt 85.000 Polizisten und Soldaten für die Sicherheit ein, doppelt so viele wie bei der Olympiade in London 2012. Rund 1,5 Millionen Menschen werden erwartet, um an der größter Sportveranstaltung auf dem Planeten teilzunehmen. Experten betonten in den letzten Wochen und Monaten, dass Brasilien in seiner Geschichte kein Land der Terroranschläge und nicht an Kriegen im Ausland beteiligt ist. Der lange Arm der Dschihadisten reicht allerdings auch bis nach Lateinamerika, die Olympischen Spiele stehen im Fokus der Weltöffentlichkeit.