Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von SABMiller durch den weltgrößten Brauereikonzern AB InBev nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Dieser Zusammenschluss würde die beiden größten Brauereiunternehmen der Welt miteinander verbinden. Die Genehmigung ist an die Bedingung geknüpft, dass AB InBev nahezu das gesamte europäische Biergeschäft von SABMiller verkauft.
AB InBev produziert in Brasilien unter anderem die Biermarke „Brahma“ (Foto: AB Inbev Brasil) |
Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin, Margrethe Vestager, erklärte hierzu: „Mit dem heutigen Beschluss stellen wir sicher, dass der Wettbewerb auf diesen Märkten nicht geschwächt wird und die europäischen Verbraucher keine Nachteile erleiden. Der Bierumsatz in Europa beträgt rund 125 Mrd. EUR jährlich. Selbst ein relativ geringer Preisanstieg könnte die Verbraucher somit beträchtlich schädigen.Unser Hauptanliegen war es daher zu gewährleisten, dass die Übernahme von SABMiller durch AB InBev nicht zu weniger Wettbewerb auf den europäischen Biermärkten führt.“
Die Kommission hatte Bedenken, dass das Fusionsvorhaben in seiner ursprünglich angemeldeten Form in den Mitgliedstaaten, in denen SABMiller derzeit vertreten ist, zu höheren Bierpreisen geführt hätte, da ein wichtiger Wettbewerber weggefallen und eine stillschweigende Verhaltensabstimmung zwischen den großen Brauereiunternehmen wahrscheinlicher geworden wäre. Mit dem Angebot, praktisch das gesamte europäische Biergeschäft von SABMiller zu veräußern, hat AB InBev diese Bedenken ausgeräumt.
Das Vorhaben
Das Fusionsvorhaben würde AB InBev, das größte Brauereiunternehmen der Welt, mit seinem stärksten Wettbewerber SABMiller zusammenführen und so einen weltweiten Marktführer schaffen. Zu den Marken von AB Inbev zählen Corona, Stella Artois und Budweiser. SABMiller ist Eigentümerin von Marken wie Miller, Peroni, Pilsner Urquell und Grolsch. Weltweit würde das fusionierte Unternehmen doppelt so viel Bier verkaufen und viermal so viel Gewinn erzielen wie das weltweit drittgrößte Brauereiunternehmen, Heineken. Gegenüber der Nummer vier, Carlsberg, wären der Bierabsatz fünfmal und der Gewinn zwölfmal so hoch.