Seit den 1980er Jahren etablieren sich in Lateinamerika demokratische Regierungen. Ihre Schwäche angesichts sozialer und wirtschaftlicher Probleme begünstigt die Wahl populistischer, linker Politiker und neue zivilgesellschaftliche Initiativen. Wahlen sind das zentrale Element der repräsentativen Demokratie, sind allerdings noch kein hinreichendes Indiz für eine funktionierende Demokratie. Auch in autokratischen System wird häufig gewählt und wie in Venezuela kann dabei keine Rede von freien und fairen Wahlen sein. Laut einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts „Latinobarómetro“ hat Uruguay das mit Abstand zuverlässigste Wahlgremium in der Region, gefolgt von Kolumbien, Costa Rica und Chile. Am wenigsten Vertrauen in die Wahlinstitutionen haben die Menschen in Venezuela, El Salvador und Honduras.
Unabhängigkeit der venezolanischen Wahlbehörde ist eine Fiktion |
Demnach haben 73% der Bevölkerung in Uruguay Vertrauen in das System, 62% in Kolumbien, 56% in Costa Rica und Chile. Dahinter liegen die Dominikanische Republik mit 55%, Panama (51%), Peru (46%), Paraguay (45%) und Mexiko mit 43%. Dem zehnten Platz teilt sich Ecuador mit Argentinien (39%). Am wenigsten für die Menschen glaubwürdig sind die Systeme in Honduras (22%) El Salvador (28%) und Venezuela mit 31%.
Der Durchschnitt für Lateinamerika ist gering, nur 44% haben Vertrauen in die Wahlbehörden. Die Daten sind beunruhigend, wenn weniger als die Hälfte der Bevölkerung glaubt, dass die Auszählung der Stimmen nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird. „Eine der wichtigsten Schwachstellen ist die mangelnde Transparenz und Institutionalität“, so der Politologe Fernando Giraldo, Professor an der EAN Universität in Kolumbien.