Da wir gerne Papayas essen und das Klima in Uruguay bis auf ein paar Tage im Jahr für die Aufzucht passen müsste, haben wir letztes Jahr versucht ein paar Pflanzen aufzuziehen.
Man braucht leider mehrere, da es bei den Papayas weibliche, männliche und zweigeschlechtliche Pflanzen gibt. Was genau man da vor sich hat, merkt man erst, wenn sie anfangen zu blühen.
Die erste Mini-Papaya (sie sieht hier größer aus als sie ist!) |
Bei uns sind alle Samen aufgegangenen, aber bisher scheint es so, dass wir einen Zwitter und mehrere männliche Pflanzen haben. Es ist auch schwer sie anfangs zu unterscheiden, wenn man überhaupt keine Erfahrung hat. Die Blüten sahen irgendwie alle gleich aus, laut Internetrecherche wären sie aber schon alle unterschiedlich. Die männlichen Blüten sind etwas länger und es können an einem Punkt gleich mehrere entstehen.
Männliche Papaya Blüte |
Unsere weiblichen Blüten waren anfangs nicht zu unterscheiden. Nach ein paar Tagen war aber zu sehen, dass der Blütenstengel dicker wurde, als bei den anderen Blüten und nach einer gewisser Zeit nicht alles abfiel sondern nur die Blüte.
Zwei weibliche Blüten im unteren Teil. Oben männliche Blüteansätze. |
Fruchtansatz nach dem Verblühen, Oben wieder männliche Blüten. |
Was uns auch sehr verblüfft hat, war das Wachstum nach dem 2. Mal umtopfen. Die Pflanze hat sich innerhalb von 2-3 Wochen vervielfacht und wurde dabei doppelt so hoch und der Stamm 2-3 Mal so dick. Die Pflanzen die hier unten zu sehen sind, sind alle gleich alt.
Wuchshöhen im Vergleich. |
Die beiden rechts hatten wir schon eher umgetopft und zwar in ein Gemisch von über 50% Kompost, Sand vom Strand (ohne Salz natürlich), Gartenerde und Asche. Die linke Pflanze und die im nächsten Bild wuchsen derweil in der hier erhältlichen Pflanzenenerde mit Sand auf.
Die Kleinsten sind zur Zeit ca. 90 cm hoch, haben einen Stammdurchmesser (unten) von ca. 4 cm und noch keine voll ausgebildeten Blüten. Die Großen dagegen sind 1,30 m hoch und 8 cm dick und haben jede Menge Blüten. Die größte passt auch eigentlich nicht mehr in ihren Topf, obwohl es für dieses Jahr schon der dritte ist.
Ob die Frucht im oberen Bild noch essbar wird, ist natürlich fraglich. Im nächsten Sommer kommt unser „Zwitter“ auf jeden Fall in eine Art „Hochbeet-Kübel“ mit Kontakt zum Gartenboden. Denn mit einem Jahr wie 2013, mit mehreren Tagen „Land unter“ sind die Wurzeln der Pflanzen schnell verfault, wenn sie nicht ein wenig höher als das Gartenniveau steht. Zumindest ist dies bei uns in Las Toscas so.
Es bleibt auf jeden Fall spannend, was aus unserem Papaya-Experiment wird 🙂