Er war Mitbegründer der Stadtguerilla Tupamaros, sass 14 Jahr im Gefängnis und gibt am Sonntag sein Amt als Präsdient von Uruguay ab. José Mujica zieht Bilanz.
Montevideo. – Er entspricht so gar nicht dem Bild eines Präsidenten. So lässt er sich mit Pepe anreden, als ihn die «Südostschweiz» kurz vor Ende seiner Amtszeit besucht. Und dies nicht im Präsidentenpalast in Montevideo, sondern auf seinem einfachen Landgut etwas ausserhalb der Hauptstadt.
Uruguays Präsident José Mujica zieht Bilanz über seine fünfjährige Amtszeit. Am Sonntag übernimmt sein Nachfolger. Bild: Oscar Bonilla |
Nach seiner fünfjährigen Amtszeit zieht sich Mujica aus der aktiven Politik zurück und zieht Bilanz. Und diese ist durchzogen, wie Mujica im Interview mit der «Südostschweiz» sagt. Zwar sei die Wirtschaft Uruguays in den vergangenen Jahren stark gewachsen, aber die Bildung und die Investitionen in die Infrastruktur habe seine Regierung vernachlässigt.
Verfassungsreform verpasst
Auch habe er es verpasst, eine Verfassungsreform durchzuführen, so Mujica weiter, um andere tiefgreifende Veränderungen in Uruguay herbeiführen zu können. So sei etwa das Justizsystem veraltet und repräsentiere das Bedürfnis der dominierenden Klasse.