Sehr zum Leidwesen unserer Katzen-Rasselbande, war gestern der große Tag der Kastration.
Gegen 16 Uhr am Nachmittag rückten zwei Tierärzte bei uns zu Hause an, um unsere Außenkatzen zu kastrieren. In Uruguay werden Straßentiere kostenlos kastriert. Alle anderen zahlen einen Einheitspreis von 12 Euro pro Fellnase.
Wir finden, das sollte auch in anderen Ländern Schule machen. Solche Projekte sind für die Tiere unheimlich wichtig, um einer Überpopulation vorzubeugen. Allerdings liegt es auch hier wieder in den Händen der Menschen: es muss sich jemand darum kümmern!!!
Zu futtern gab es für die Katzen gestern also nichts, damit bei der Narkose kein Kreislauf schlapp macht und sich später keiner übergeben muss.
Normalerweise sieht es bei uns morgens so aus:
Maya, die Mama der fünf Teenies, haben wir bereits vor einigen Monaten kastrieren lassen. Ihre Kinder brachte sie uns ja leider erst, als sie schon ca. 6 Wochen alt waren. Somit war die Möglichkeit die kleinen Fellnasen zu sozialisieren und an Menschen zu gewöhnen sehr gering. Mit viel Geduld, Futter und spielen gelang es uns dennoch, drei von den fünf in Schmusetiger zu verwandeln. Bei zwei der kleinen gelang uns das nicht wirklich, sie sind noch immer extrem scheu, lassen sich nur bedingt streicheln und gar nicht auf den Arm nehmen. Das waren auch leider die beiden, die wir gestern nicht kastrieren lassen konnten. Wir hoffen auf die nächste Chance am 14. Mai.
Also waren zunächst nur Darth Vader, Luke und Anakin sowie die zweite Mama Elua an der Reihe. Sie wurden bei uns im Hof, auf der Ablage der Spüle neben dem großen Außengrill, operiert. Da staunt der tierliebe Deutsche nicht schlecht und muss erstmal schlucken.
Die Ärzte sind sehr routiniert und führen diese Operationen täglich mehrfach durch. Entsprechend schnell geht alles. Und auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, es geht wirklich hygienisch zu.
Das einfangen und narkotisieren der Katzen ging leider auch bei uns nicht ohne Blessuren ab. Nach der ganzen Aktion gab es für uns erst einmal eine Runde Desinfektionsspray und für die Tierärzte Zimtschnecken von Doris 🙂
„Das Letzte, was ich einer Katze nachsagen würde, ist Harmlosigkeit.“ – Edward Paley
Die Rasselbande brauchte einige Stunden, um ihren Narkose-Rausch auszuschlafen. Wir haben sie separat in einem Schlafzimmer untergebracht, wo sie Ruhe hatten, es warm und dunkel war und sie später miteinander kuscheln konnten. Nachts um drei Uhr waren sie fit genug, so dass wir die Tür nach draußen öffnen konnten. Sie zogen es allerdings vor, weiter liegen zu bleiben. Die armen waren echt fertig…
Zum Schluss wurde noch unser Neuzugang Kalea begutachtet. Sie hat einen sehr festen und kugeligen Bauch. Wie wir jetzt wissen, liegt das an Parasiten. Wie gut, dass wir sie gleich prophylaktisch behandelt hatten. Da der Befall offenbar extrem ist, sollen wir das Prozedere in ca. einer Woche noch einmal wiederholen.
Mit den Tierärzten werden wir sicher auch weiterhin in Kontakt bleiben. Spannend ist z. B., dass einer der Ärzte eine Art Tierheim betreibt und rund 60 Katzen und 100 Hunde betreut. Wir hoffen, wir können uns und unsere Fähigkeiten zukünftig ein bisschen in diese wichtige Arbeit einbringen.
Bei der „Arbeit“ mit und für Tiere bekommt man so viel zurück. Wir können nur jedem empfehlen, sich zu engagieren!
Sonnige Grüße aus Uruguay,
Doris & Reinhard
„Die Augen einer Katze sind Fenster, die uns eine andere Welt erblicken lassen.“ – aus Irland