Montevideo – Ein zwölfjähriges Mädchen in Uruguay, das durch eine Vergewaltigung schwanger wurde und nicht abtreiben wollte, darf sein Baby behalten. Das Kinder- und Jugendinstitut INAU, welches das inzwischen im fünften Monat schwangere Mädchen psychologisch und medizinisch untersuchte, habe grünes Licht für eine Fortsetzung der Schwangerschaft gegeben, berichtete die Website Subrayado am Freitag.
Die werdende Mutter werde in einer Klinik in Uruguays Hauptstadt Montevideo betreut. Das Mädchen war im Alter von elf Jahren vom 41-jährigen Großvater seiner Halbschwester geschwängert worden – dieser wurde inzwischen festgenommen und angeklagt. Ärzten zufolge ist das Mädchen lernbehindert und geistig leicht zurückgeblieben. Einige Experten äußerten die Sorge, dass es die Konsequenzen seiner Entscheidung nicht überblicken könne. Ihre Mutter befürwortete eine Abtreibung, doch die Tochter weigerte sich. Daraufhin stritten die Behörden über das weitere Vorgehen.
In Uruguay sind Schwangerschaftsabbrüche nur bis zur zwölften Woche erlaubt, nach Vergewaltigungen bis zur 14. Woche – das Mädchen war aber bereits in der 16. Woche.
Ein ähnlicher Fall sorgt derzeit in Paraguay für Schlagzeilen. Dort verweigern die Behörden einem zehnjährigen Mädchen die Abtreibung, das von seinem Stiefvater vergewaltigt wurde. (APA/AFP)