Seit der Amtsübernahme von Präsident Maduro in Venezuela erschienen bereits mehrere Anzeigen in US-Medien, mit denen das Regime Kampagnen nationaler und internationaler Medien gegen sein Land beklagt. Das Schalten von Anzeigen ist lukrativ für die Zeitungen, Caracas muss dafür Zehntausende von US-Dollar bereits im Vorfeld der Veröffentlichung überweisen. Maduros Propaganda hat allerdings nichts mit der Realität zu tun, neuestes Beispiel dafür ist eine Veröffentlichung in der „Washington Post“ vom 26. Mai 2016.
Vorausgegangen war ein Disput Maduros mit dem Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, der vor Schritten hin zur Diktatur gewarnt hatte. An Maduro gerichtet sagte der ehemalige Außenminister Uruguays: „Ich bin kein Agent der CIA. Und Deine Lüge, auch tausendmal wiederholt, wird niemals die Wahrheit sein. Ihrem Volk das Referendum zu verweigern, macht Sie nur zu einem weiteren der vielen Diktatoren, die dieser Kontinent bereits gesehen hat“.
In der größten Tageszeitung in Washington, D.C. erschien nun eine Anzeige, in der die Mitgliedsländer der „Bolivarianischen Allianz für die Völker unseres Amerika – Handelsvertrag der Völker (ALBA-TCP) die Äußerungen vom Generalsekretär der OAS „kategorisch“ ablehnen. Unterzeichnet war die wie üblich von patriotischem Geschwafel strotzende Insertion von Antigua und Barbuda, Bolivien, Kuba, Commonwealth of Dominica, Ecuador, Grenada, Nicaragua, St. Vincent und die Grenadinen, St. Kitts und Nevis, St. Lucia und Venezuela.
Unabhängig davon, dass Venezuela im Ausland nicht ernst genommen wird und den US-Bürger nicht großartig interessieren dürfte, was die „verrückte Ziege“ (Zitat von Uruguays Ex-Präsidenten José „Pepe“ Mujica) im Miraflores von sich gibt, äußerte sich Sir Ronald Sanders, Botschafter von Antigua und Barbuda in den USA, zu der Anzeige. “ Meine Regierung war sehr überrascht, dass in der Washington Post eine ganzseitige Anzeige, angeblich ausgestellt von der ALBA und auch im Namen von Antigua und Barbuda, veröffentlicht wurde. Für uns waren die Äußerung Almagros in der Öffentlichkeit zwar unklug, wir distanzieren uns allerdings klar gegen die maßlosen Aussagen in der Anzeige. Wir wurden diesbezüglich nicht konsultiert, haben nicht zugestimmt und haben damit auch nichts zu tun“, empört sich der Botschafter. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass die Anzeige offenbar komplett von Venezuela bezahlt wurde.