Buenos Aires/Berlin. Der ehemalige Minister für Kultur von Buenos Aires, Darío Lopérfido, wird neuer Kulturattaché in der argentinischen Botschaft in Berlin. Lopérfido ist wegen seiner Aussagen zu den Opferzahlen und den Tätern der letzten Militärdiktatur Argentiniens zwischen 1976 und 1983 öffentlich stark umstritten.
Lopérfidos Äußerungen hatten bereits Anfang 2016 Proteste von Menschenrechtsgruppierungen ausgelöst. Er hatte die 30.000 Ermordeten und „Verschwundenen“ angezweifelt und stattdessen von 8.000 gesprochen. Die durch seine Kommentare ausgelöste Kontroverse nannte er einen „üblen Nachgeschmack“ der links-peronistischen Vorgängerregierungen unter Néstor und Cristina Kirchner (2001-2015). Menschenrechtler wie die Madres de la Plaza de Mayo bezeichneten sein Infragestellen als „unethisch“, da es der Glaubwürdigkeit der Opferorganisationen schade.
Angesichts der öffentlichen Empörung hatte Lopérfido im Juli 2016 nach nur sieben Monaten seinen Posten als Kulturminister geräumt. In Berlin wird er als Sonderbeauftragter die argentinische Kultur in Deutschland repräsentieren. Dies hat das zuständige Staatssekretariat an diesem Montag durch den Beschluss 284/2017 verfügt und im offiziellen Gesetzblatt veröffentlicht.
Von Elisa Lorenz
weiterlesen bei amerika21