Nach Argentinien (Präsidentschaftswahl) und Venezuela (Parlamentswahlen) hat der Links-Populismus in Lateinamerika im Februar 2016 eine neue Niederlage erlitten. Boliviens Präsident Evo Morales ließ die Bevölkerung des südamerikanischen Binnenstaates über eine von ihm angestrebte Verfassungsänderung abstimmen. Durch eine Änderung des Artikels 168 der Magna Charta strebte der 56-jährige zusammen mit seinem Vizepräsidenten Álvaro García Linera eine nochmalige Wiederwahl an und wollte – im Falle eines Wahlsieges – eine bisher nicht mögliche vierte Amtszeit erreichen. 6.243.079 Wahlberechtigte lieferten ein Zeugnis demokratischer Reife und lehnten die von der Regierung geplante Verfassungsänderung ab.
Über die klare Entscheidung des Volkes will sich der ehemalige Koka-Bauer offenbar hinwegsetzen, auf dem Parteitag der Regierungspartei „Movimiento al Socialismo“ stimmte der Verband am Samstag (17.) einstimmig für die Aufstellung von Morales zum Spitzenkandidaten für die Wahl 2019. Die Verfassung Boliviens verbietet Morales eine vierte Kandidatur. Der Präsident erklärte allerdings nach dem Votum: „Wenn das Volk es will, macht Evo weiter.“