Montevideo/Caracas. Die Regierungen von Venezuela und Uruguay haben eine neue Initiative gestartet, um den Ausschluss Venezuela aus dem südamerikanischen Handelsverband Mercosur zu verhindern. Die neuen rechtsgerichteten Regierungen der Mercosur-Mitgliedsstaaten Argentinien und Brasilien versuchen derzeit, die sozialistische Regierung dauerhaft aus dem Verband zu drängen. Sie argumentieren, dass Caracas eine Reihe von Verpflichtungen nicht erfüllt habe, um die Vollmitgliedschaft zu behalten. Auf dieser Basis haben sie die Mitgliedschaft ausgesetzt.
Uruguays Präsident Tabaré Vázquez sprach am Montag nun per Videokonferenz mit seinem venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro. „Uruguay unterstützt die Initiative Venezuelas, auf der Basis des Olivos-Protokolls eine Lösung der bestehenden Differenzen zu erreichen“, heißt es dazu in einer Erklärung des Präsidialamtes von Uruguay. Das 2002 in der argentinischen Stadt Olivos unterzeichnete Abkommen regelt die Beilegung von Streitigkeiten innerhalb des Bündnisses. Uruguay, so heißt es in der Erklärung weiterhin, begrüße die Anstrengungen Venezuelas, die vollständige Mitgliedschaft im Mercosur zu erreichen. Zudem sprach sich die Mitte-Links-Regierung in Mondevideo dafür aus, „dass Venezuela weiterhin sein Recht genießt, an Sitzungen aller Organe und Institutionen des Mercosur teilzunehmen“.
Damit stellt sich Uruguay gegen die Position der rechtsgerichteten Mitgliedsstaaten. Nach deren Meinung hat Venezuela mit dem zeitweiligen Ausschluss aus dem Block auch das Recht auf passive und aktive Beteiligung an den Sitzungen verloren.
Von Harald Neuber
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