Montevideo. Die im vergangenen Jahr in Uruguay eingerichtete Kommission „Wahrheit und Gerechtigkeit“ hat umfangreiches Archivmaterial aus den Beständen der Marine erhalten. Die Aufarbeitung dieser Daten werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Regierung hat der Kommission volle Unterstützung für die Aufklärung der Verbrechen der Militärdiktatur zugesagt.
Präsident Vázquez und Mitglieder der Kommission “Wahrheit und Gerechtigkeit” QUELLE: FRENTEAMPLIO.ORG.UY |
Vergangene Woche fand ein Treffen von Vertretern der Kommission und Präsident Tabaré Vázquez statt, wo es um die Fortführung der Arbeit der Kommission ging, die sich neben der Aufarbeitung der Verbrechen der Militärdiktatur auch um die Aufklärung und den Verbleib der damals Verschwunden kümmert. Kommissionsmitglied Felipe Michelini erklärte dazu: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Gespräch. Vor uns liegen jede Menge Aufgaben, um die schweren Verbrechen, die zu dieser Zeit begangen wurden, aufzuklären.“ Mario Cayota, der die katholische Kirche in der Kommission vertritt, hebt auf den Fund des Archivmaterials ab, das ebenfalls Thema der Besprechung war: „Wir müssen das Material gründlich aufarbeiten; einige glauben es wird sehr lange dauern. Ich bin lieber optimistisch und gehe von einem Jahr Arbeit aus.“
Alle waren sich darüber einig, dass die Digitalisierung der Daten enorm wichtig ist. Nicht nur, um mit ihnen besser arbeiten zu können und um die juristische Aufklärung der Verbrechen zu beschleunigen, sondern auch um die Daten als historisches Archiv nutzen zu können, dass das Gedenken an die Militärdiktatur und deren Gräueltaten bewahrt.
Man einigte sich auf die Zusammenarbeit mit der staatlichen „Agentur für E-Regierung und Informations-und Wissensgesellschaft“ (Agesic) sowie dem „Plan Ceibal“, der sich um die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen bemüht.