Lateinamerika: Sechs Präsidenten könnten durch illegale Gelder an die Macht gekommen sein

Der aus Brasilien stammende Wahlkampfstratege João Santana soll nach Auffassung der Justiz Gelder aus dem Petrobras-Skandal erhalten haben. Die Generalstaatsanwaltschaft geht deshalb dem Verdacht nach, ob Schmiergelder aus dem größten Korruptionsskandal in der Geschichte des Landes in die Kampagne von mehreren Präsidenten geflossen sind. Santana gilt als „Präsidenten-Macher und hat nicht nur Rousseff zweimal auf den Präsidentensessel gehievt, sondern auch deren Vorgänger Lula da Silva.

Santana (links) gilt als „Präsidenten-Macher und hat nicht nur Rousseff zweimal auf den Präsidentensessel gehievt,
sondern auch deren Vorgänger Lula da Silva (Foto: Veja)


Auch die Wahlkampf-Kampagnen des venezolanischen Präsidenten Chávez, von dessen Nachfolger Maduro sowie zwei Präsidenten von El Salvador, der Dominikanischen Republik und von Angola tragen Santanas Handschrift. Alleine mit den Kampagnen für die regierende Arbeiterpartei von Rousseff hat Santanas Firma seit 2002 mehr als 50 Millionen Dollar kassiert, die Ungereimtheiten um Santana sorgen in Brasilien für rege Diskussion.

Laut Berichten verschiedener brasilianischer Medien, die Kopien des Verhörs von der Ehefrau von Santana durch die Bundespolizei veröffentlichten, hat diese illegale Zahlungen für Präsidentschafts – Kampagnen in verschiedenen Ländern eingestanden. Darunter die von José Eduardo Santos in Angola im Jahr 2011, von Danilo Medina, Präsident der Dominikanischen Republik und mehrere Millionen von US-Dollar für die Kampagne zur Wiederwahl von Hugo Chávez (gestorben 2013) in Venezuela. Der Präsident des Baukonzerns Odebrecht (Marcelo Odebrecht) sitzt seit Monaten im Gefängnis. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, ebenfalls in das kriminelle Geflecht verwickelt zu sein, mit illegalen Spenden Wahlkampfkampagnen in anderen Ländern finanziert und im Gegenzug lukrative Aufträge für sein Firmenkonsortium erhalten zu haben.

latina-press

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