Heute wurde die Katze eines Freundes unter das Kastrationsmesser gelegt, Doris war dabei.
Und das ist sie: Frida – eine hübsche, kleine und sehr liebe weiße Maus 🙂
Am Ort des Geschehens, Calle 9/Avenida Mario Ferreira (gegenüber des Restaurants Carlitos) in Parque del Plata, waren bereits einige Menschen mit ihren Tieren versammelt.
Wir trafen dort auch Bekannte, wie hier Mariana, die Tierärztin der Tierpension „El Rocio„:
Und auch Mario, den Mann mit dem flinken Skalpell, kennen wir inzwischen.
Durch das Fenster im Hintergrund konnte man auf den OP-Tisch schauen. Das Foto wurde leider nichts, der Anblick ist aber ohnehin nichts für schwache Nerven 😉
Es wurden für Katzen und Hunde getrennte Nummern vergeben. Zunächst bekamen dann alle Hunde eine erste Sedierung, um sie zu beruhigen. Die erste Dosis kam ins Schnäuzchen, danach eine Spritze. Beides zeigte recht schnell Wirkung, nicht nur bei den Wuffs 😉
In diesem Fahrrad-Konstrukt…
… fanden zwei Katzen Platz. Sie waren natürlich, wie alle anderen auch, sehr verängstigt.
Deshalb wurden als nächstes alle Katzen der Reihe nach in Narkose gelegt, das passierte hier.
Und danach wurden zunächst alle weiblichen Katzen, danach die Katerchen kastriert.
Die Katzen werden in allen möglichen „Behältnissen“ zu diesen Terminen gebracht. Der Kater zur Linken steckte in einem ausgedienten Zwiebel-Sack und die Mieze zur Rechten in einem Einkaufsnetz. Für den Weg nach Hause wurden diese Tiere in Decken verpackt und getragen.
Der ganze Vorgang ist für die meisten Europäer sicher etwas befremdlich, vielleicht auch nicht nachvollziehbar. Vielleicht sind für manche auch die Bilder etwas schockierend, weil es unhygienisch wirkt oder man nicht dieses „saubere“ Gefühl hat, sein Tier in einer sterilen Praxis abzugeben und im wachen Zustand wieder abzuholen.
Für die meisten Menschen hier, die mit ihren Haustieren zusammenleben, sind das aber wichtige Termine. Die Kastration einer weiblichen Katze bei einem örtlichen Tierarzt an Uruguays Küste kostet im Schnitt 1000 UY Pesos (33,25 Euro). Und für die meisten ist es dann eben eine entscheidende Frage, ob sie für dieses Geld 1 Tier oder gleich 3 kastrieren lassen können…
Die Termine haben viel Zulauf und ermöglichen so vielleicht längerfristig auch die Population der Straßentiere unter Kontrolle zu bekommen.
Frida schläft noch immer ihren Narkoserausch aus, liegt bei unserem Freund neben der Heizung und wird beobachtet.
Und wenn dies jemand liest, der in absehbarer Zeit einen Container in Richtung Uruguay verschifft, der packe uns doch bitte eine Lebendfalle mit ein, die wird dringend zum Einfangen von halbwilden Streunern benötigt! Danke 🙂